„Die Ergebnisse unserer Arbeit können sich sehen lassen – mit dem Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen konnten wir wieder etliche Vorbehalte gegenüber der Verwendung dieses Leichtmetalls für Bauvorhaben ausräumen“, erklärte Walter Lonsinger. Mit fundierter Aufklärung und verstärkten Hinweisen auf die ökologischen Vorteile des Materials konnte man punkten und hatte bei Fachgesprächen im BMUB Gelegenheit, konkrete Zahlen zu präsentieren. „Ebenfalls gelohnt hat sich unsere Teilnahme an Runden Tischen zu den Themen Ressourceneffizienz und Nachhaltiges Bauen – wir haben viel erreicht.“
Lediglich beim sogenannten „Modul D“, das im Rahmen der Norm EN 15804 die Möglichkeit bietet, die Vorteile einer Wiederverwertung von Aluminium am Ende der Nutzungsphase in die Umweltprodukterklärung einzubeziehen, sei die gesamte Branche gescheitert, so die Initiative. „Seit Ende 2016 ist diese Möglichkeit weggefallen, und die Wiederverwertung darf nicht mehr in die Produktbewertung und die EPD,s eingerechnet werden“, bedauerte Lonsinger.
Allerdings wären auch andere Werkstoffe von dieser Tatsache betroffen. Für die Recyclinginitiative sei es deshalb wichtig, die Arbeit fortzusetzen und zum Erfolg zu führen. Dazu gelte es vor allem, den Kreislauf für Produkte aus dem Baubereich lückenlos zu dokumentieren.
„A|U|F hat im ersten Halbjahr 2017 knapp 15.500 Tonnen Aluminium dem Materialkreislauf zugeführt – gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist das eine Steigerung von 3400 Tonnen“, so Lonsinger weiter. Mit dem Sammeln von alten Bauelementen, Fenstern, Türen und Fassaden und der Rücknahme von anfallenden Produktionsschrotten schaffe man es in diesem Jahr erstmals, dass ein Drittel der über A|U|F gesammelten Schrotte wieder zu neuen Bauprodukten werden. „Wir sind stolz darauf, diese Marke erreicht zu haben – schließlich sind die Legierungen der Aluminiumprofile aus dem Bau für andere Anwendungen ein überaus begehrtes Material.“
Zu den Mitgliedern der Recycling-Initiative zählen 140 Metallbauer und zehn Systemhäuser. Ferner haben sich neben zehn Zulieferunternehmen und neun Umweltpartnern auch 26 Planungsbüros zu einer Mitgliedschaft entschlossen. Bei Bauvorhaben nehmen die Planer großen Einfluss auf die Wiederverwendungsmöglichkeiten von Baustoffen, weiß der A|U|F-Vorsitzende: „Wir haben dazu umfangreiche und geprüfte Ausschreibungstexte vorbereitet, die unseren Mitgliedern und ausschreibenden Stellen jederzeit zur Verfügung stehen.“
Mit zwei neuen Umweltpartnern – der Containertransporte Wesseler GmbH, Melle, und der Heinrich Hark GmbH & Co. KG, Hamm – verfügt A|U|F nun über neun zertifizierte Umwelt-/Recyclingpartner, die mit ihren Niederlassungen und mehreren autorisierten Schrott-Unternehmen flächendeckend über 230 Sammelstellen in Deutschland betreiben.
Rückblick und Perspektiven
Walter Lonsinger berichtete über seine Arbeitsschwerpunkte der letzten Monate und wies auf geplante Aktivitäten hin, die für das kommende Jahr 2018 anstehen: So werde der der Politik-Dialog fortgesetzt, den A/U/F rund 230 Bundestagsabgeordneten angeboten hat. 2017 fanden fünf Gesprächsrunden statt, die zusammen mit Bundestagsabgeordneten bei A/U/F-Mitgliedsbetrieben durchgeführt wurden. Des Weiteren plant A/U/F in eigener Sache, sich 2018 mit einem völlig neuen Internet-Auftritt zu präsentieren. Weiterhin fortgeführt werden sollen außerdem die Fachgespräche im Bundesumweltministerium und die Teilnahme an den Runden Tischen werden. Weitere Schwerpunkte sieht Lonsinger in Gesprächen und der Zusammenarbeit mit Verbänden wie beispielsweise VFF, GDA, EA, AluCH oder Rewindo. Geplant ist eine aktive Beteiligung an der „Initiative Ressourcenschonende Bauwirtschaft“ (IRBau).
Im Vorstand gab es nur einen Wechsel: Dipl.-Ing. Jürgen Eick (Drees & Sommer Advanced Building Technologies GmbH, Stuttgart) übernimmt den Posten von seinem Vorgänger Valentin Brenner, der das Unternehmen verlassen hat.