Jetzt erzeugt die Biogasanlage täglich 500 Kilowatt Strom – genug um knapp 1.000 Haushalte zu versorgen.
Die Idee einer Anlagenerweiterung hatte Betreiber Samuel Morand bereits vor drei Jahren beim Bau der ursprünglichen Biogasanlage. Da ihm damals jedoch nur eine begrenzte Menge an Rindermist, Schweinegülle, Ganzpflanzensilage (GPS), Getreideausputz und Apfeltrester zur Verfügung stand, entschied er sich zunächst für einen 2.625 Kubikmeter großen Edelstahlfermenter mit einem 250 Kilowatt BHKW. Die weiteren Anlagenkomponenten, wie den Dosierer oder die Pumptechnik legte Weltec bereits vorrausschauend für die doppelte Anlagengröße aus. Auch das Eintragssystem Multimix wurde so eingebunden, dass damit nun problemlos ein zweiter Fermenter gefüttert werden kann. Der Multimix sorgt dafür, dass langfaserige und klebrige Substrate wie Rindermist oder GPS effizient zerkleinert werden, damit das gesamte Energiepotential genutzt werden kann.
Nachdem der Betreiber in den vergangenen Jahren seinen landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich vergrößert hat, stehen ihm nun größere Mengen an Rindermist und Schweinegülle zur Verfügung. Auch ein Apfelsafthersteller kann Morand jetzt mehr Abfallstoffe aus seiner Produktion liefern. Diese Substrat-Aufstockung ist die Basis für die Anlagenerweiterung um einen weiteren 2.625 Kubikmeter großen Fermenter und ein weiteres 250 Kilowatt BHKW.
Vorteilhaft für französische Landwirte ist noch ein weiterer Umstand: Bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen wurde im Dezember 2016 die staatliche Grundvergütung für eingespeisten Strom, speziell für das Einbringen von Gülle, aufgestockt. Der maximale Vergütungszeitraum hat sich zudem um fünf auf zwanzig Jahre verlängert. Sowohl die Laufzeit als auch die Höhe des Tarifs sorgen in der Branche für mehr Planungs- und Investitionssicherheit. Für den Betrieb von Samuel Morand wirkt sich zusätzlich positiv aus, dass er die anfallende BHKW-Abwärme für seine Schweineställe und eine Gärresttrocknung nutzen kann.