„Ein kompletter Austausch des bestehenden Fuhrparks ist nicht zumutbar. Unsere Mitgliedsunternehmen müssen darauf vertrauen können, dass sie ihre Diesel-Fahrzeuge, die sie mit aktuell gültigen Euro-Normen erworben haben, auch mit einer entsprechend üblichen Laufzeit einsetzen dürfen“, erklärt Thomas Reuther, Präsident des VDM.
Mehraufwand und Kosten für KMUs entstehend insbesondere durch Fahrverbote, die zum Fahren von Umwegen führen. Auch ein allgemeines Umrüsten von PKWs und LKWs hätte negative Folgen, da ein Wiederverkauf der vorhandenen Fahrzeuge nicht ohne eine eindeutige Wertminderung möglich wäre. Daneben bleibt es trotz medialer Aufmerksamkeit unübersichtlich und unklar, welche Antriebsalternativen am Markt erhältlich und soweit ausgereift sind, dass sie alltagstauglich und langfristig eingesetzt werden können.
„Viele VDM-Mitgliedsunternehmen stehen spätestens bei der nächsten notwendig werdenden Erneuerung ihrer betrieblichen PKW-/ LKW-Flotte vor der Frage nach Alternativantrieben. Entscheidend wird dann sein, welche neuartigen Techniken vom Bund oder Land gefördert beziehungsweise finanziell unterstützt werden und wie dies kommuniziert wird“, so Reuther. Denn nach aktuellem Stand gibt es zwar vereinzelte Test-LKWs, die elektrisch betrieben sind, serienreife Elektro-LKWs stehen jedoch noch nicht zur Verfügung – so testen Mercedes, MAN und Co. aktuell noch an Modellen, die das Gesamtgewicht bewältigen können, eine annehmbare Reichweite aufweisen und nicht zu teuer in der Anschaffung sind.
Auch politische Alternativ-Initiativen wie beispielsweise eine blaue Plakette, sieht der VDM eher kritisch und schließt sich der Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums an. „Nach Ansicht des Verkehrsministeriums sei es wirkungsvoller, bei Fahrzeugen anzusetzen, die sich ständig im Stadtverkehr befinden, etwa Taxen, Busse oder Behördenfahrzeuge. Dies diene der Reduzierung von Stickoxiden und Feinstaubbelastungen mehr als ein Einfahrverbot.“