Umgekehrt verhielt es sich dagegen mit dem Exportgeschäft. Gegenüber dem Jahr 2016, das im 1. Halbjahr eine Ausfuhr aus der EU von rund 8,6 Mio. Tonnen verzeichnete, stieg die Menge der exportierten Schrotte im 1. Halbjahr 2017 um etwa 16 % auf knapp 10 Millionen Tonnen an.
Entscheidend für den Rückgang der EU-Schrottimporte waren die um 45 Prozent bzw. knapp 200.000 Tonnen rückläufigen Mengen aus den GUS-Ländern, die nur zur Hälfte von einer Steigerung der Liefermengen aus der Schweiz und Norwegen ausgeglichen werden konnten.
Die wichtigsten Importeure für die europäischen Stahlwerke kommen aus der Schweiz (Länderanteil 27,3 Prozent), gefolgt von Russland (17,1 Prozent) und Norwegen (16,9 Prozent). US-Händler lieferten mit rund 114.000 Tonnen fast halb so viel wie die vor ihnen liegenden
Der positive Liefertrend in die Türkei hielt auch im ersten Halbjahr 2017 weiter an. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreshalbjahr stiegen die ausgeführten Mengen um 19,5 Prozent auf knapp 6 Millionen Tonnen. Mittlerweile haben die in die Türkei gelieferten Mengen einen Anteil von 60 Prozent an den gesamten EU-Ausfuhren erreicht. Ein Umstand, der dazu führt, dass die Abhängigkeit der Marktentwicklung stärker denn je mit der Türkei verbunden ist.
Rückläufig zeigten sich die Lieferungen in Länder wie Indien, Pakistan und Bangladesch. Die Exportzahlen nahmen hier deutlich ab, wobei seit März wieder ein leichter Aufwärtstrend der Ausfuhrmengen mit einer entsprechenden Preisbewegung zu beobachten ist.
Die im ersten Halbjahr in die USA gelieferten Schrottmengen nahmen zu. Knapp 160.000 Tonnen mehr als im Vorjahr wurde aufgrund des gestiegenen Neuschrottbedarfs der US-Werke in die USA geliefert.
Exportfördernd wirkte sich im 1. Halbjahr 2017 das starke Wachstum der ägyptischen Rohstahlproduktion aus. Diese ist nach Angaben von worldsteel von 2,3 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016 auf 3,1 Millionen gestiegen, was eine verstärkte Nachfrage nach europäischem Stahlschrott auslöste. Die Schrottausfuhren nach Ägypten erhöhten sich im vorgenannten Zeitraum um 118 Prozent von 281.000 Tonnen auf 614.000 Tonnen. Den höchsten Lieferanteil an den Ausfuhren nach Ägypten verzeichneten die Exporteure aus dem Vereinigten Königreich mit rund 335.000 Tonnen, während rund 266.000 Tonnen aus Belgien stammten.