Zypries: „Da wir bei vielen Rohstoffen – wie zum Beispiel beim Erdöl oder den Metallerzen – fast vollständig auf Importe angewiesen sind, ist die Recyclingwirtschaft ein wichtiger Rohstofflieferant für Deutschland. Ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. In diesem Zusammenhang kann die Entwicklung von Verpackungsmaterial und auch von Produkten, die eine bessere Recyclingfähigkeit aufweisen, hilfreich sein.“
Allein die Berliner Anlage der Alba Group verarbeitet Unternehmensangaben zufolge gebrauchte Leichtverpackungen aus den Sammlungen der dualen Systeme und Wertstoffe von bis zu 4,5 Millionen Menschen, also rund 140.000 Tonnen pro Jahr. „Unsere Sortiertechnik hier ist aufgrund einer stetigen Weiterentwicklung und Modernisierung bestens geeignet, auch die hohen Quotenanforderungen des kommenden Verpackungsgesetzes zu erfüllen“, so Dr. Eric Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der Alba Group. „Nur durch die Investitionen der Privatwirtschaft in Technik und Know-how, wie wir sie hier sehen, sind ambitionierte Ziele in Sachen Rohstoffeffizienz und Wiederverwertung überhaupt erreichbar.“
Alba-Vorstand Schweitzer warb im Gespräch mit Ministerin Zypries dafür, der Privatwirtschaft ausreichend Spielraum zu lassen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. „Öffentliche Unternehmen sind im Bereich der Entsorgungswirtschaft von der Mehrwertsteuer befreit. Wir müssen also immer 19 Prozent effizienter sein, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das ist kein fairer Wettbewerb“, kritisierte Schweitzer. „Ich wünsche mir von der Politik, dass sie den Rahmen für fairen Wettbewerb und eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft richtig setzt.“ Zudem mache ihm der Trend zur Rekommunalisierung Sorgen. Zypries betonte, dass sich das Bundeswirtschaftsministerium auch weiterhin – so wie bei der Beratung des Verpackungsgesetzes – für einen unverfälschten Wettbewerb und eine ausgewogene Berücksichtigung aller Interessen einsetzen werde.