1997 wurde EPRO als pan-europäisches Netzwerk von zunächst acht Organisationen gegründet. Mit dem kürzlich erklärten Beitritt der IFFPG, dem irischen Rücknahmesystem für landwirtschaftlich genutzte Kunststoffe, ist die Zahl der Mitglieder aktuell auf 20 Partner aus 17 Ländern angewachsen. Deren Geschäftsführer, Liam Moloney, nennt gleich mehrere Gründe für diesen Beitritt: „IFFPG sucht den Austausch mit anderen Mitgliedern im Hinblick auf die bewährte Praxis der Kunststoffverwertung. Zudem wollen wir über die bevorstehende EU-Gesetzgebung informiert sein und eine Stimme in einer starken Vertretung haben, die die Gesetzgebung beeinflusst. Auch die Reputation der bestehenden Mitglieder und der vorbereitende, intensive Austauscht mit diesen haben maßgeblich zu unserer Entscheidung beigetragen.“
Deutsche Mitglieder sind der Grüne Punkt, Köln, und die RIGK GmbH, Wiesbaden. Damit ist dieser Zusammenschluss heute in nahezu allen Regionen Nord-, West- und Südeuropas sowie auch in Kanada und Südafrika präsent. Überall dort hilft EPRO, nationale Möglichkeiten durch einen internationalen Erfahrungsaustausch zu optimieren. Ein zentrales Anliegen ist, erfolgreich umgesetzte Lösungswege international bekannt zu machen und sie an gegebene nationale Randbedingungen anzupassen, um einen nachhaltigen Umgang mit landwirtschaftlich und für Verpackungszwecke genutzten Kunststoffen voranzutreiben. Dabei konzentriert sich EPRO in den Arbeitskreisen Agricultural Plastics, EPBP (European PET Bottle Platform), Statistik und EuCertPlast (Europäische Zertifizierung für Verwerter von recyceltem Kunststoff) auf spezifische Themenschwerpunkte.
Dazu Peter Sundt, einer der Gründer und seit 2005 Generalsekretär der EPRO: „1997 hatten die meisten Länder Europas gerade ihre nationalen Rücknahmesysteme für Kunststoffverpackungen installiert. Dort und über diesen Rahmen hinaus zeigte sich ein akuter Bedarf für den Erfahrungsaustausch über den nachhaltigen Umgang mit Kunststoffabfällen. Diesen zu ermöglichen und zu fördern, war und ist das zentrale Anliegen der EPRO, die sich von Beginn an und auch heute noch als einzige Organisation auf die Rücknahme und das Recycling von Verpackungs-, Agrar- und demnächst wohl auch Fischereikunststoffen fokussiert. Abfälle dieser Art sind eine große Herausforderung für Recycler. Zugleich bieten sie aber auch unglaubliche Möglichkeiten. Auf keinen Fall dürfen sie am Ende ihres Lebens in die Natur oder die Meere gelangen, und EPRO tut alles dafür, um dies in Europa und weltweit zu verhindern.“
„Der Blick über den nationalen Tellerrand, eine enge überregionale Zusammenarbeit und das bewusste Teilen von Knowhow helfen allen Beteiligten, diesem Ziel näher zu kommen“, so Sundt weiter. „In den vergangenen 20 Jahren haben wir gelernt, Zusammenhänge besser zu verstehen, Definitionen geschaffen und vereinheitlicht, Statistiken erstellt und ausgewertet. Auch wenn unsere Präsenz in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend ist, so sind wir dennoch ein höchst effizientes Netzwerk für das Zugänglichmachen von Informationen aus der Praxis, über Vorschriften und Gesetze, für das gegenseitige Voneinanderlernen sowie das Erarbeiten optimierter Lösungen, und dies auch unter Einbeziehung der Politik und der Öffentlichkeitsarbeit. Diese Arbeit hat unseren Mitgliedern geholfen, ihre nationalen Recyclingziele zu erreichen. Wir freuen uns darauf, uns jetzt neuen Herausforderungen zu stellen, um zur Realisierung einer optimalen Kreislaufwirtschaft beizutragen.“