Der G7-Gipfel hat aufs Neue gezeigt: US-Präsident Donald Trump setzt auf Protektionismus und Abschottungspolitik – nicht nur, aber auch, im Handel. Sollten die USA Zölle oder Handelshemmnisse gegenüber deutschen Metallhändlern einführen und ausweiten, könnte dies den Waren- und Metallaustausch nachhaltig beeinträchtigen. Schwerpunktverlagerungen und sich verändernde Metallhandelsströme wären die unmittelbare Folge – rohstoffarme Nationen wie der japanische und australische Markt bieten dann Alternativen. Der VDM setzt sich stark für einen freien Handel ein und begrüßt deutsche Wirtschaftspolitik von Frau Merkel, neue Märkte und potentielle Partner für mögliche Ausfälle durch den Protektionismus zu schaffen.
Gegenwärtig sind die USA für die deutsche Metallwirtschaft mit Abstand der größte Partner. Eine Kompensation der Ausfälle aufgrund von Handelsschranken wäre zur Gänze kaum möglich. „Auf lange Sicht würden die Metallströme in die USA auf diesem Weg aber eliminiert werden. Wir wären gezwungen neue Abnehmer zu finden und amerikanischen Wettbewerbern zuzuliefern. Beispielsweise wäre hier Japan denkbar, dessen Industrie ebenfalls auf Schrotte angewiesen ist“, sagt Thomas Reuther, Präsident des VDM. Nach Einschätzungen des Verbands würden in fünf bis zehn Jahren die Metallströme aus Deutschland an den USA vorbeiführen.
Ein weiteres wichtiges Thema sind die Klimaschutzrichtlinien, bei der die Regierung Trump keine Zugeständnisse macht – oder diese gar für unverbindlich erklärt. „Sollte die amerikanische Regierung hierbei eine Lockerung einführen und dadurch eine Wettbewerbsungleichheit entstehen, wären dies sicher auch Punkte, die wir bei der Wahl unserer Handelspartner berücksichtigen“ so Reuther weiter.
Der VDM appelliert noch einmal an die USA, keine Handelsbarrieren aufzubauen und weiterhin einem weltweiten Freihandel zu folgen.