„Wir gehen fest davon aus, dass alle Seiten auch in Zukunft einen
eigenständigen Mindestlohn nach dem Entsendegesetz anstreben. Der Mindestlohn in der Abfallbranche hat sich über die Jahre im Kampf gegen Lohndumping bewährt und allgemein Akzeptanz gefunden“, betont Verdi-Bundesvorstandsmitglied Andreas Scheidt.
Hintergrund ist, dass der Branchenmindestlohn in Höhe von 9,10 Euro für die Abfallwirtschaft zum 31. März 2017 ausgelaufen und dadurch auf den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro zurückgefallen ist. Verdi hatte die Arbeitgeber bereits im November vergangenen Jahres zu Verhandlungen aufgefordert. Die VKA und der BDE hatten als
Tarifpartner eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft zu Verhandlungen bezüglich des Mindestlohns bekundet.
Der BDE hatte jedoch versucht, die Entgeltverhandlungen in der privaten Abfallwirtschaft und die Verhandlungen zum Branchenmindestlohn miteinander zu verknüpfen und damit einen
veralteten Entgelttarifvertrag aufrechtzuerhalten. Scheidt kritisierte das Vorgehen des BDE und forderte die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zum Branchenmindestlohn zu kommen.