Nicht nur die metallischen Kapseln aus Aluminium, die mit der bestehenden Anlagentechnik effektiv dem richtigen Wertstoffstrom zugeordnet werden, sondern auch Kunststoffkapseln könnten recyclingfähig ausgeführt werden, wenn bei der Produktgestaltung bestimmte Kriterien zur Sortier- und Verwertbarkeit berücksichtigt werden. Häufig hänge es nur von kleinen Details ab, ob keine oder gute Recyclingfähigkeit erreicht wird. Mehrere Kapselsysteme weisen laut Cyclos-HTP bereits jetzt eine gute Recyclingfähigkeit auf.
Den Herstellern von Kapselsystemen empfehlen die Autoren, Materialauswahl und Design der Kapseln so zu gestalten, dass eine effektive Sortierung in den bestehenden Sortieranlagen erfolgen kann. Hier sieht die Studie in Einzelfällen noch deutliche Verbesserungspotentiale. Die Verwendung von biologisch abbaubaren Materialien bewertet die Studie kritisch.
Die nicht entleerten Kaffeekapseln mit Kaffeesatz unterliegen, anders als entleerte Kapseln (mit Füllgutresten), nicht den Regularien der Verpackungsgesetzgebung. Dies scheint vor dem Anspruch der umweltpolitischen Zielsetzung kontraproduktiv, da der Kaffeesatz das Recycling grundsätzlich nicht behindert. Die Ungleichbehandlung sei für Verbraucher nicht nachvollziehbar, sondern sogar verwirrend und verhindert so höhere effektive Recyclingquoten.
In Deutschland existiere mit dem Dualen System eine gute Sammel- und Verwertungsinfrastruktur, die auch für Kaffeekapseln genutzt werden sollte. Eine stoffliche Verwertung über die Dualen Systeme sei im Vergleich zu einer Entsorgung über den Restmüll ökologisch vorteilhaft. Hersteller von Kaffeekap-seln sollten die Beschaffenheit ihrer Produkte entsprechend recyclingfähig konzeptionieren, die Optionen einer Systembeteiligung realisieren und die vorhandene Infrastruktur nutzen.
Die Studie wurde vom Lebensmittelhersteller Nestlé in Auftrag gegeben.