Zu den beteiligten Verbänden gehören auch bvse und BDE. „Der bvse hat sich schon in der Vergangenheit mit Nachdruck dafür eingesetzt, die Einstufung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen als „gefährlichen Abfall“ rückgängig zu machen. Wir haben daher begrüßt, dass diese bundeseinheitlich bis zum 31. Dezember 2017 nicht mehr als gefährliche Abfälle eingestuft werden“, erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
Diesen Aufschub wollen Bund und Länder dazu nutzen, um für die Abfälle, die aufgrund ihres HBCD-Gehaltes grundsätzlich der POP-Verordnung unterliegen, bundeseinheitliche Lösungen zu erarbeiten. Zwischenzeitlich sind mehrdeutige Signale aus den verschiedenen Bundesländern gesendet worden. So gibt es Stimmen, die HBCD-haltige Dämmplatten ab dem 1. Januar 2018 wieder zu gefährlichen Abfällen einstufen wollen.
Rehbock: „Der bvse warnt vor einem solchen Schritt. Umgehend würden wieder gravierende Entsorgungsprobleme entstehen. Es gibt heute keinen Grund, HBCD-haltiges Dämmmaterial als gefährlichen Abfall einzustufen und den wird es auch nach am 31. Dezember 2017 nicht geben. Das Material wurde in der Vergangenheit ordnungsgemäß der Verbrennung bzw. der energetischen Verwertung zugeführt und das wird auch in Zukunft so erfolgen. Wir hoffen daher, dass die Skeptiker in den nächsten Monaten erkennen werden, dass es keinen Grund dafür gibt, das Material wieder zu einem gefährlichen Abfall zu machen und somit der Weg für eine dauerhafte Lösung bereitet wird. Zusammen mit der Aktionsgemeinschaft „AG EHDA“ werden wir daher für eine tragfähige und vernünftige Lösung arbeiten.“
„Der BDE engagiert sich aktiv in der AG und unterstützt das Ziel, eine reibungslose Entsorgung von HBCD-haltigen Abfällen wieder langfristig zu ermöglichen“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth. Das derzeitige Moratorium läuft am 31. Dezember 2017 ab. Nach jetzigem Stand würde HBCD danach wieder als „gefährlicher Abfall“ eingestuft. Kurth: „Dazu darf es nicht kommen. Die Entsorgungsengpässe im Herbst 2016 haben allen Beteiligten gezeigt, dass die Einstufung keinen Mehrwert bietet und nur unnötige Probleme schafft.“
Es komme darauf an, konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten: „Die breite Allianz der AG EHDA unterstreicht, wie wichtig und dringend eine praxistaugliche Regelung zum Umgang mit HBCD-haltigen Abfällen ist. Die verbliebene Zeit des Moratoriums sollte genutzt werden, um gemeinsam eine Lösung zu finden“, so Kurth weiter.