Der Chemiker Michael Braungart ist einer von ihnen. Seine Vision: Alles, was wir wegwerfen, kann als Rohstoff wiederverwendet werden. Abfalldeponien und Müllverbrennung waren gestern.
Braungart ist ein Querdenker, will unsere Wegwerfgesellschaft völlig umkrempeln. Seine Idee nennt er Cradle to Cradle: von der Wiege zur Wiege. Gemeinsam mit Unternehmen konzipiert er Produkte, die am Ende ihrer Nutzung vollständig wiederverwertet werden können. Abfall als Nahrung für Neuware. Doch können große Unternehmen wirklich auf 100-Prozent-Kreislaufwirtschaft umstellen?
Die Umweltdokumentationsreihe „planet e.“ besucht einen innovativen Teppichhersteller in den Niederlanden, der die Ware nach Gebrauch zurücknimmt und recycelt. Gezeigt wird auch eine Hightech-Anlage in Slowenien, wo Plastikabfälle aus ganz Europa gesammelt und eingeschmolzen werden. Mithilfe einer neuen Technologie werden daraus synthetische Garne für die Textilindustrie produziert.
Deutschland hinkt mit solchen Initiativen noch hinterher, kritisiert Michael Braungart. „Wir perfektionieren Mülltrennung und Müllverbrennung, anstatt Anreize für die Herstellung nachhaltiger Produkte zu schaffen“, meint er. Dabei könnte vor allem das ressourcenarme Deutschland auch wirtschaftlich davon profitieren.
Oliver Schübbe will nicht warten, bis sich die Industrie umstellt. Er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Müllflut, ein Pionier der Aus-Alt-mach-Neu-Bewegung. Der Designer baut Regale, Sessel und Tische aus weggeworfenem Mobiliar. Seine Devise: Schrott gibt es genug, da muss nicht alles neu produziert werden.
„planet e.“ geht Frage nach, wie der Einstieg in ein neues, umweltfreundliches Wirtschaftssystem ohne Müll gelingen kann. Gezeigt werden innovative Vordenker, die ihre Unternehmen vollständig auf Kreislaufwirtschaft umstellen wollen und kreative Querdenker, die gegen die Zwänge der Wegwerfgesellschaft mobilmachen.
Planet e wird Sonntags um 16:30 ausgestrahlt.