Die Gesamtmenge der zur Entsorgung angenommenen Abfälle von 9,02 Millionen Tonnen übertraf den Vorjahreswert um 3,2 Prozent (plus 283.000 Tonnen). Im Jahr 2012 hätte eine Gesamtkapazität der Entsorgungsanlagen von 8 Millionen Tonnen noch ausgereicht. Die von 2012 bis 2015 zu beobachtende Zunahme um insgesamt 13 Prozent (plus 1,06 Millionen Tonnen) geht in erster Linie auf die stärkere Verknüpfung von Verwertungsprozessen, bei denen die Abfallmengen nacheinander auf verschiedene Weise behandelt werden, zurück. Die Menge derjenigen Abfälle, die mehrere Anlagen durchliefen, stieg um 27 Prozent (plus 644.000 Tonnen). Größere Zuwächse zeigten sich außerdem bei Siedlungsabfällen (plus 6 Prozent bzw. 146.000 Tonnen) sowieund Bau- und Abbruchabfällen (plus 7 Prozent bzw. 98.000 Tonnen).
Mit einem Anteil von über vier Fünfteln stammte 2015 der überwiegende Teil der zur Entsorgung angenommenen Abfällen aus Hessen. Gut 16 Prozent wurden aus anderen Bundesländern und gut 1 Prozent aus dem Ausland angeliefert. Der Anteil der Abfallimporte aus anderen Bundesländern war bei chemisch-physikalischen Behandlungsanlagen mit 39 Prozent besonders hoch, gefolgt von Bodenbehandlungs-, Co-Vergärungs- und sonstigen Behandlungsanlagen (33 Prozent) und Feuerungsanlagen (31 Prozent).
Nach erfolgter Sortierung oder Behandlung gaben die Abfallentsorgungsanlagen insgesamt 4,43 Millionen Tonnen Abfälle weiter. Davon wurden 69 Prozent zur weiteren Abfallverwertung in anderen Abfallentsorgungsanlagen abgegeben. 28 Prozent wurden als Sekundärrohstoffe, Produkte oder Zuschlagstoffe zurück in den Wirtschaftskreislauf geführt. Die restlichen 3 Prozent wurden der Abfallbeseitigung zugeführt. Eine besonders hohe Ausbeute an Wert- und Sekundärrohstoffen erreichten biologische Behandlungsanlagen mit 81 Prozent. In diesen Anlagen wurden insbesondere die Abfälle aus der Biotonne, der Landwirtschaft und der Herstellung von Nahrungsmitteln sowie Klärschlämme behandelt. Dahinter folgten Schredderanlagen (51 Prozent) und Sortieranlagen (36 Prozent).