Bei der Betrachtung gebe es allerdings einige Herausforderungen, so Birnstengel. Die Definition von Ersatzbrennstoffen variiere zwischen den Ländern. Zudem gebe es keine eindeutigen Daten über das Aufkommen. Eurostat führe EBS zusammen mit anderen Abfallarten unter Sonstiges. Auch zum Im- und Export gebe es nur ungenaue Zahlen. Es sei für 2014 von einer Menge von 5 bis 6 Millionen Tonnen auszugehen.
Mit 3,5 Millionen Tonnen (2016) spiele Großbritannien hier eine wichtige Rolle. Daher könne der Brexit auch größer Auswirkungen haben, so Birnstengel. Es müsse zunächst abgewartet werden, inwiefern die europäische Abfallgesetzgebung übernommen werde. Es sei aber davon auszugehen, dass dies weitgehend der Fall sein werde. Wichtig seien auch Fragen nach den EBS-Potentialen für den Export und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigtkeit. So könnten etwa die britische Deponisteuer, aber auch Wechselkursrisiken und neue Zölle oder Steuern den Export beeinflussen.
In den Jahren 2015 und 2016 seien in Großbritannien 27 Millionen Tonnen brennbarer Abfälle angefallen, davon seien 3,5 Millionen Tonnen exportiert worden. Unter der Annahme, dass die europäische Abfallgesetzgebung weitgehend übernommen werde, sei bis 2025 von einem Exportpotential zwischen 2,4 und 4,8 Millionen Tonnen auszugehen.
Der EBS-Markt in Europa werde vor allem von der Entwicklung der abfallpolitischen Ziele bestimmt, so Birnstengel weiter. Die Haupttriebkräfte hier seien sehr komplex und müssten in ihrer Wechselwirkung betrachtet werden. Der Brexit werde zwar die Marktentwicklung beeinflussen, sei aber nicht die Haupttriebkraft.