„Nach langer und zum Teil quälender Diskussion ist es gelungen, der Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Impuls zu geben“, freut sich Michael Wiener, CEO der Duales System Holding. „Auf dieser Basis können wir das Verpackungsrecycling weiterentwickeln.“
Das VerpackG sieht deutlich höhere Verwertungsquoten vor, die bis 2019 zu erreichen sind. Für Kunststoff steigen sie von jetzt 60 Prozent, von denen wiederum 60 Prozent werkstofflich zu recyceln sind, auf dann 90 Prozent, von denen 65 Prozent über ein werkstoffliches Recycling erreicht werden müssen. Mussten bisher also lediglich 36 Prozent des Kunststoffs recycelt werden, so werden es künftig 58,5 Prozent sein. Bis 2022 soll diese Quote noch einmal auf dann 63 Prozent angehoben werden.
Mehrere Entsorgungsunternehmen haben bereits den Bau neuer Sortieranlagen angekündigt, alte Anlagen sollen aufgerüstet werden. „Allein die Erwartung neuer Recyclingziele hat in der Branche einen Knoten gelöst und für eine positive Stimmung gesorgt“, so Wiener. „Von mehr Recycling profitiert die Wirtschaft über neue Chancen und die Umwelt über steigende Entlastungsbeiträge zum Klimaschutz.“
Künftig sollen recyclingfähige Verpackungen im dualen System bevorzugt werden. „Langfristig müssen Verpackungen so gestaltet werden, dass sie im Kreislauf bleiben können – immer mehr Kunden wollen nachhaltige Verpackungen für ihre Produkte einsetzen“, stellt Wiener fest.
Schließlich sieht das VerpackG die Einrichtung einer Zentralen Stelle vor, die für einen fairen Wettbewerb der dualen Systeme sorgen soll. Die Zentrale Stelle wird die Registrierung der verpflichteten Inverkehrbringer übernehmen und die dualen Systeme überwachen. Sie kann auch Sachverständige sanktionieren, die sich bei ihren Gutachten nicht an die Regeln halten. „Ein solches Instrument wird zur nachhaltigen Stabilisierung des dualen Systems beitragen und vor allem Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Unternehmen aus Industrie und Handel beenden. Denn heute zahlen Hersteller, die nach der Verpackungsverordnung alle ihre Verpackungen anmelden, für diejenigen mit, die dies nicht tun“, erklärt Michael Wiener.