„Seit der industriellen Revolution ist unser Abfall konstant mit unserem Wohlstand gestiegen, sie müssen aber in Zukunft voneinander entkoppelt werden. Abfall muss in erster Linie reduziert werden, ist er unvermeidbar, sollen neue Rohstoffe daraus gewonnen werden. Europa als rohstoffarmer Kontinent muss seine Importabhängigkeit bei steigenden Preisen von endlichen Ressourcen, die in wenigen und instabilen Ländern vorkommen, beenden. Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum sind zwei Seiten derselben Medaille. Das ist eine große Chance für unsere Gesellschaft und unsere Unternehmen“, erläutert Florenz.
„Klare, harmonisierte Definitionen sowie eine einheitliche Berechnungsmethode für die Recyclingziele sind mein zentrales Anliegen. Nur wenn alle Mitgliedsländer die gleiche Methode anwenden, sind die Recyclingergebnisse vergleichbar. Dies ist derzeit nicht der Fall, die meisten nutzen die Methode, mit der sie am besten dastehen. Ein großes Schlupfloch, das wir schließen wollen“, so der CDU-Abgeordnete.
„Die Anspruchshöhe der Recyclingquoten muss immer in Zusammenhang mit der Methode stehen. Da wir für eine klarere aber auch ambitioniertere Methode stehen, bin ich gegen eine Erhöhung der Recyclingziele des Kommissionsvorschlages. Die Mitgliedstaaten müssen sich in Zukunft mehr anstrengen, da ist auch für Deutschland durchaus noch Potential, aber wir verstehen auch, dass einige Länder dazu etwas mehr Zeit benötigen “ kommentiert Florenz.
„Hersteller spielen eine wichtige Rolle in der Kreislaufwirtschaft, da sie Innovation betreiben. Wenn es zu ihrer Verantwortung in der Abfallphase ihrer Produkte kommt, muss ihre Rolle klar definiert sein und sichergestellt werden, dass ihre Kosten fest umrissen sind und keine endlose Wunschliste. Für die Entfernung eines Kaugummis von der Straße zu bezahlen, würde zu weit gehen. Abfallvermeidung geht alle an, auch die Verbraucher“, sagt Florenz. Das Parlament fordert auch eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung entlang der ganzen Lebensmittelkette. „Wir brauchen hier einen grundlegenden Bewusstseinswandel“, so Florenz.
“Europa ist ein rohstoffarmer Kontinent, deswegen müssen wir damit aufhören, unsere Ressourcen, die unsere Enkelkinder dringend benötigen, auf Deponien zu verbuddeln. Getrennt gesammelter Abfall darf nicht mehr auf Deponien landen“, so Florenz. Bioabfall muss von nun an getrennt gesammelt und organisch recycelt werden. Gartenkompostierung soll von den Mitgliedstaaten gefördert werden. “Das ist eine Win-Win-Situation. Wir gewinnen Biogas und Kompost als wertvolle Materialien und wir verhindern, dass andere Abfallströme wie Papier verunreinigt werden. Darüber hinaus reduzieren wir Treibhausgase, wenn wir unseren Abfall nicht mehr auf die Müllkippe werfen”, so Florenz.
„Wir brauchen ehrgeizige Standards für Recycling, damit wir hochwertige Sekundärrohstoffe erhalten. Dazu haben wir heute die Kommission beauftragt, denn dies ist eine Voraussetzung für eine Kreislaufwirtschaft“, erklärt Florenz weiter.