„Thüringen ist von der Vernichtung einzigartiger Naturlandschaften durch den Gipsabbau besonders betroffen. Die Gipskarstregion Südharz hat eine einzigartige Dichte und Vielfalt an Arten und Lebensräumen. Um solche Schätze zu bewahren, brauchen wir mehr Gipsrecycling“, sagte Siegesmund im Vorfeld der ersten Bundesratssitzung des Jahres.
Der vorliegende Entwurf der Gewerbeabfallverordnung sieht die Einführung einer getrennten Erfassung von Bau- und Abbruchabfällen vor, davon sind auch Gipsabfälle betroffen. „Ich begrüße die neue Regelung ausdrücklich. Damit wird ein Grundstein für eine konsequente Wiederverwertung von Gipsabfällen gelegt“, so die Ministerin.
Gegenwärtig führe das Gipsrecycling in Deutschland ein Nischendasein. Bundesweit fallen jährlich rund 600.000 Tonnen Bauabfälle auf Gipsbasis an. Etwa die Hälfte dieser gipshaltigen Bauabfälle könnten nach Schätzungen des Bundesverbandes der Gipsindustrie dem Recycling zugeführt werden. Dem stehen derzeit Recyclingkapazitäten in Höhe von 150.000 Tonnen gegenüber. Tatsächlich werde jedoch deutlich weniger Material wiederverwertet, als an Recyclingkapazität zur Verfügung steht. Ursache dafür sei unter anderem die bislang mangelhafte Trennung von Bauabfällen.
Da seit 1990 verstärkt Baustoffe auf Gipsbasis verwendet wurden, sei in den nächsten 20 Jahren mit einem deutlichen Anstieg des Gipsanteils im Bauabfall zu rechnen. Ziel ist, einen deutlich größeren Teil des wertvollen Rohstoffs Gips in den Stoffkreislauf zurückzuführen.