Um den europäischen Stahlsektor vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen, hat die Kommission endgültige Strafzölle auf chinesische Ware zwischen 30,7 und 64,9 Prozent erhoben. Produkte aus Taiwan werden mit Antidumpingzöllen zwischen 5,1 und 12,1 Prozent belegt. Vor allem die Baubranche, petrochemische Industrie, Lebensmittelverarbeitung und Werften sind auf diese Produkte angewiesen.
Die Verhängung endgültiger Strafzölle betrifft Edelstahlrohre und stumpf geschweißte Rohrverbindungen aus den beiden Ländern. Die Untersuchung der EU-Kommission hat bestätigt, dass diese Produkte zu gepumpten Preisen verkauft und damit europäische Unternehmen benachteiligt wurden.
Derzeit laufen 39 Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen gegen marktverzerrende Stahlimporte aus Drittländern. 17 davon betreffen chinesische Ware.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen November eine neue Methode zur Berechnung von Dumping vorgestellt, um künftig effektiver gegen Marktverzerrungen vorgehen zu können. Ziel ist es, der EU handelspolitische Schutzinstrumente an die Hand zu geben, die es ihr ermöglichen, mit den aktuellen Gegebenheiten – insbesondere Überkapazitäten – im internationalen Handelsumfeld umzugehen und gleichzeitig in vollem Umfang ihren internationalen Verpflichtungen innerhalb des Rechtsrahmens der Welthandelsorganisation (WTO) nachzukommen.