Im Vergleich zu herkömmlichen mechanischen Recyclingverfahren, die im Polystyrol enthaltene Verunreinigungen, Schad- und Gefahrstoffe nicht ausschleusen können, erzeugten EPS-Recyclinganlagen von EPC nach dem Creasolv-Verfahren Polystyrol mit hoher Reinheit.
Jörg Hamann, leitender Ingenieur bei EPC, sieht in der Creasolv-EPS-Recylinganlage genau die bisher fehlende Verknüpfung zwischen den neuen EU-Anforderungen hinsichtlich der Entsorgung von Polystyrol und den Entsorgungsunternehmen: „Für Müllverbrennungsanlagen ist EPS mit seinem hohen Heizwert und den großen Volumina schon immer eine Herausforderung und kann nur zusammen mit anderen Abfällen in niedriger Konzentration mit verbrannt werden. Im Zuge der neuen Verordnung, die festlegt, dass HBCD EU-weit auf maximal 100ppm in EPS begrenzt wird, ergeben sich neue Anforderungen an die Entsorger und Recycler von EPS/PS Abfällen. Mit der EPC Anlagentechnik steht zum Recycling von EPS nach dem Creasolv-Prozess jetzt zum ersten Mal ein geschlossener ökonomischer und wirtschaftlicher Wertstoffkreislauf für PS-haltige Abfallströme zur Verfügung, der das „Circular Economy“ Konzept der Europäischen Union erfüllt“, so Hamann. „Im Gegensatz zu Müllverbrennungsanlagen bevorzugt der Creasolv-Prozess Polystyrol-Monochargen, was die Transportkosten und den damit verbundenen CO2-Ausstoß signifikant senkt. Selbstverständlich können in einer solchen Anlage auch verschmutztes Verpackungs-EPS (Fischboxen) oder Polystyrolbauteile recycelt werden. Die Kunststoffe in Elektro- und Haushaltsgeräten sind ja in der Regel auch mit Flammschutzadditiven ausgerüstet“.
Bei dem Verfahren wird der Zielkunststoff mit Hilfe eines selektiven Lösungsmittels aufgelöst, die anderen Bestandteile bleiben ungelöst. Aus der Polymerlösung werden die Fremdstoffe abgetrennt, anschließend wird der Zielkunststoff aus der gereinigten Polymerlösung ausgefällt.