Kanada setzt auf Rücknahmesysteme für E-Schrott

Tracy Shaw von der Canadian Association of Recycling Industries (CARI) gab im Rahmen der Herbsttagung des BIR in Amsterdam einen Überblick über die kanadischen Recyclingaktivitäten und die Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung.

Seit 2009 gebe es einen landesweiten Plan zur Einführung entsprechender Rücknahmesysteme. Inzwischen gebe es mehr als 90 gesetzlich geregelter Rücknahmesysteme in Kanada, so Shaw, die von freiwilligen Rücknahmesystemen ergänzt würden.

Die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung erfolge in zwei Phasen, erläuterte Shaw. Bis 2015 wurden Rücknahmesysteme für Verpackungen, Druckerzeugnisse, quecksilberhaltige Produkte, Elektro- und Elektronikgeräte, gefährliche und Sonderabfälle aus Haushalten sowie für Automobilprodukte eingeführt. In einer weiteren Phase sollen bis 2017 Systeme für Bau- und Abbruchabfälle, Möbel, Textilien sowie Haushalts- und Kühlgeräte geschaffen werden.Problematisch sei, dass die Rücknahmesysteme in allen Provinzen unterschiedlich umgesetzt würden, so Shaw. Lediglich British Columbia habe nahezu alle Rücknahmesysteme eingeführt.

Im Bezug auf E-Schrott führte Shaw aus, dass bereits 2004 erste Anstrengungen zur Rücknahme unternommen wurden. Seit 2011 gebe es die Electronic Products Recycling Association (EPRA). Seit diesem Jahr seien zudem in allen Provinzen Rücknahmesysteme für Elektroaltgeräte eingeführt worden. Die EPRA sei für die Rücknahmesysteme in 9 von 10 Provinzen verantwortlich. Es gebe 2.300 Erfassungsstellen, 2015 wurden 660.000 Tonnen Elektroaltgeräte verarbeitet. Alle beteiligten Recycler müssten sich zertifizieren lassen, zudem sei der Export der Geräte im Nicht-OECD-Staaten verboten.

Es gebe einige Aspekte, die das Recycling von Elektroaltgeräten in Kanada erschweren würden, so Shaw. So gebe es Probleme mit abgelegenen Kommunen, vor allem in den nördlichen und wenig besiedelten Gebieten. Hier seien die Logistik problematisch und die Transportkosten hoch. Zudem gebe es Wettbewerbsprobleme und die Harmonisierung zwischen den Provinzen müsse verbessert werden.

Als allgemeine Trends in Kanada nannte Shaw den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in Ontario und British Columbia, den Wechsel zu Rücknahmesystemen, womit die finanzielle Verantwortung von den Kommunen genommen würde sowie die Abschaffung von Holsystemen für E-Schrott.

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