Bislang ist das System der Verpackungsrücknahme und -verwertung in Frankreich monopolistisch organisiert. 95 Prozent der Hersteller sowie 82 Prozent der Kommunen hätten sich allerdings für neue Optionen bei Rücknahmesystemen und einen offenen Markt ausgesprochen. Das Recyclingsystem gilt als eines der kompliziertesten, herstellerunfreundlichsten und teuersten in Europa. Zudem ist der technische Standard in den Sortier- und Verwertungsanlagen niedrig, die von der französischen Regierung vorgegebene Recyclingquote von 75 Prozent für Verpackungsabfälle wird seit ihrer Einführung 2012 nicht erreicht.
Mit Leko soll verpflichteten Unternehmen aus Handel und Industrie erstmals eine Alternative zum bisherigen Monopolisten angeboten werden. „Jeder Inverkehrbringer sollte die Möglichkeit haben, seinen Anbieter für die Verpackungsrücknahme frei wählen zu können, so wie es in anderen europäischen Ländern längst Praxis ist“, erläutert Raffael A. Fruscio, geschäftsführender Gesellschafter der Reclay Group. „Ziel sind transparente, (kosten)effiziente und kundenorientierte Strukturen, die Unternehmen den komplexen Vorgang der Verpackungslizenzierung so einfach wie möglich machen.“
Der Zulassungsbescheid vom Umweltministerium wird bis Ende Januar 2017 erwartet. Der Markteintritt ist für den 1. Januar 2018 geplant. Unterstützt wird Leko bereits von 650 Unternehmen, die über 20 Prozent des Marktes repräsentieren.