Alle Abfälle im Blick mit eANV-Lösung

Das niederrheinische Unternehmen BYK will den Weg sämtlicher Abfälle im Auge halten und hat sich dazu die Unterstützung von Schönmackers Umweltdienste geholt.
Q_pictures, pixelio.de
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Nachhaltigkeit ist in der chemischen Industrie Pflicht, auch bei der Verwertung von Wert- und Reststoffen. Seit zwanzig Jahren regelt das Kreislaufwirtschaftsgesetz hierzulande den möglichst umweltverträglichen Umgang mit Abfällen. Seit 2010 müssen Erzeuger, Beförderer und Entsorger von Abfällen deshalb den Verbleib der gefährlichen Abfälle in elektronischer Form lückenlos nachweisen.

Das gilt auch für BYK, einem Anbieter auf dem Gebiet der Additive und Messinstrumente für die Lack- und Kunststofffindustrie. Das Weseler Unternehmen dokumentiert die Entsorgung seiner gefährlichen Abfälle per eANV – und hat „damit durchweg gute Erfahrungen gemacht“, wie BYK-Umweltschutzexperte Sven Grötzner erzählt. Daher wollte man das Verfahren auch für die nicht gefährlichen Abfälle nutzen, auch wenn dies gesetzlich nicht vorgeschrieben ist. Als Vorteile verspricht man sich davon eine verbesserte Prozesssicherheit, transparentere Abwicklungsprozesse sowie Synergieeffekte in Bestell-, Rechnungsprüfungs- und Bilanzierungsprozessen.

„Der Schritt hin zur vollumfänglichen Nutzung des eANV hat für uns keine Nachteile“, sagt Manfred Kreutzer, Leiter Umweltschutz und Anlagensicherheit bei BYK. Im Gegenteil. Für BYK stelle die freiwillige Nutzung der elektronischen Nachweisführung für nicht gefährliche Abfälle den letzten Schritt zu einer Nachweisführung ohne Technologiebrüche dar.

Die Schönmackers Umweltdienste GmbH & Co. KG, mit rund 1.400 Mitarbeiter-/innen an 20 zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben und über 550 Fahrzeugen, konnte eine Lösung anbieten. „Wir wurden bereits von einigen Kunden auf das Thema angesprochen und haben uns vor drei Jahren mit unserem Portalanbieter über Umsetzungsmöglichkeiten ausgetauscht“, erklärt Udo Hoffmann, Geschäftsführer des familiengeführten Unternehmens.

Schon wenige Wochen nach Auftragsvergabe lief die elektronische Kommunikation zwischen den unterschiedlichen eANV-Portalen von Erzeuger und Entsorger fehlerfrei – einschließlich Transport über die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS). Kreutzer überrascht das nicht: „Was mit gefährlichem Abfall funktioniert, macht vor nicht-gefährlichen Abfällen keinen Halt.“

Ein halbes Jahr nach der Einführung der innovativen eANV-Lösung sind Grötzner und Kreutzer mit der Abwicklung „sehr zufrieden“. Aus dem Branchenumfeld geäußerte Vorbehalte hinsichtlich Aufwand und Komplexität können die Umweltschutzexperten nicht bestätigen. Inzwischen bildet das Unternehmen an zwei Standorten in Wesel und Kempen rund 90 Prozent der nicht-gefährlichen Abfallströme elektronisch ab, im laufenden Jahr sollen so bis 600 Entsorgungsvorgänge elektronisch dokumentiert werden.

Bei BYK trägt die harmonisierte Datenbasis zur Automatisierung vor- und nachgelagerter Prozesse wie Bestellung und Rechnungsprüfung bei, reduziert manuelle Arbeitsschritte, erhöht die Prozesstransparenz und verbessert Durchlaufzeiten. Und zwar nachweislich: „Das Feedback der am Prozess beteiligten Kollegen in den Betrieben ist positiv. Der gewünschte Effekt tritt ein“, freut sich Sandra Melcher, zuständig für das Abfallmanagement im größten Werk der BYK in Wesel. Schönmackers profitiert ebenfalls. „Die einheitlichen Prozesse ermöglichen ein schnelleres und effizienteres Arbeiten. Der Gesamtprozess ist für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar“, erklärt Hoffmann. Zudem schone die digitale Dokumentation auch die Umwelt: Denn papierbasierte Prozesse gehören damit der Vergangenheit an.

BYK gibt sich mit dem Erreichten aber noch nicht zufrieden. „Mittelfristig wollen wir in Kooperation mit unseren Partnern 100 Prozent unserer Abfälle über das eANV-Prozess abbilden und so auch die letzten weißen Flecken auf der Landkarte auflösen“, erklärt Kreutzer. Zukünftig soll der innovative Abfallmanagementprozess auch in den übrigen deutschen BYK-Werkenumgesetzt werden.

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