Deinking, die Entfernung der Druckfarbe, ist ein wichtiger Schritt bei der Aufbereitung von Altpapier zu neuem Papier. Gute Deinkbarkeit der als Rohstoff eingesetzten Druckprodukte ist eine entscheidende Voraussetzung für die Nachhaltigkeit des grafischen Papierkreislaufs. Daher wurde ein Verfahren entwickelt, das im Labor die üblichen Betriebsbedingungen relevanter Prozessschritte in industriellen Deinkinganlagen unter standardisierten Bedingungen simuliert. So lässt sich die relative Belastung abschätzen, die ein Druckprodukt für eine Deinkinganlage bedeutet.
Deinkinganlagen, die Deinkingstoff für Zeitungen, Publikations- und andere Druck- und Schreibpapiere produzieren, verwenden vorwiegend Altpapiere mit einem signifikanten Anteil von Holzstoff. Diese Papiere werden üblicherweise unter leicht alkalischen Bedingungen deinkt. Druckprodukte, die zusammen mit Zeitungen und Magazinen in der Haushaltssammlung erfasst werden, werden ebenso unter diesen „üblichen Betriebsbedingungen“ verarbeitet. Die neue Methode wurde entwickelt, um die Deinkbarkeit einzelner Druckprodukte einheitlich beurteilen zu können. Kriterien sind Helligkeit und Sauberkeit des deinkten Faserstoffes, dessen Farbort auf der Grün-Rot-Achse, der Wirkungsgrad der Druckfarbenentfernung und die Verdunkelung des Entwässerungsfiltrats, welches in industriellen Deinkinganlagen im Kreislauf geführt wird und deshalb möglichst wenig belastet werden soll.