Im Vergleich zum Mai lag der Anstieg bei 3,7 % (in Euro: +4,4 %). Insgesamt wäre der Anstieg im Juni noch stärker ausgefallen, wenn gegen Ende des Monats die Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, die Rohstoffpreise nicht belastet hätte. Marktakteure auf den Rohstoffmärkten befürchteten, dass davon das Wachstum der Weltwirtschaft negativ betroffen werden könnte.
Insgesamt stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex im Juni aber vor allem aufgrund höherer Preise bei den Nahrungs- und Genussmitteln sowie bei den Energierohstoffen. Während der Index für Energierohstoffe um 4,5 % (in Euro: +5,1 %) stieg, gewann der Index für Nahrungs- und Genussmittel um 5,6 % (in Euro: +6,3 %) hinzu. Dagegen gaben die Preise für Industrierohstoffe um 0,5 % (in Euro: +0,2 %) leicht nach. Vor allem sank dabei der Index für Eisenerz und Stahlschrott um 6 % (in Euro: -5,3 %).
In der ersten Monatshälfte hatten Erwartungen, dass Kanada nach den Waldbränden wieder seine Ölförderung kräftig nach oben fährt, preissenkend beim Rohöl gewirkt. Auch entschieden sich die OPEC-Länder auf ihrer Sitzung am 2. Juni in Wien, keine Förderkürzungen vorzunehmen, so dass angebotsseitig kein weiterer Aufwärtsdruck beim Ölpreis entstand. Doch die steigende weltweite Rohölnachfrage, die zunehmend das Überangebot auf dem Ölmarkt aufnimmt, war zum großen Teil verantwortlich für weiter steigende Ölpreisnotierungen.
Während sich die europäische Leitsorte Brent im Juni um 4,5 % (in Euro: 5,2 %) verteuerte, stieg der Preis für das US-amerikanische WTI-Öl um 4 % (in Euro: +4,6 %). Drohende Streiks in der norwegischen Ölförderindustrie lösten Preissteigerungen beim Brentöl aus. Doch gegen Ende des Monats Juni führte das Brexit-Votum der Briten zu größerer Unsicherheit auf dem Ölmarkt. Infolge dessen sank der Brentölpreis vorübergehend um 5,3 % (in Euro: -2,5 %), erholte sich jedoch wieder und pendelte sich an den beiden letzten Handelstagen im Juni bei rund 50 US-Dollar ein.
Die einzelnen Rohstoffe im Index für Industrierohstoffe entwickelten sich im Juni zum Teil sehr unterschiedlich. Während der Index für Eisenerz und Stahlschrott um 6 % (in Euro: -5,3 %) nachgab, stieg der Index für NE-Metalle um 1,2 % (in Euro: +1,9 %). Auch die Entwicklung der einzelnen NE-Metalle war sehr verschieden: Dem Anstieg von 7,8 % (in Euro: +8,5 %) beim Zink stand ein Rückgang von 2 % (in Euro: -1,3 %) beim Kupfer gegenüber. Zink stieg im Juni auf ein Einjahreshoch und notierte Ende des Monats bei über 2.100 US-Dollar pro Tonne, was einem Plus von 45,6% (in Euro: +41,7 %) gegenüber Mitte Januar entsprach, als für eine Tonne weniger als 1.455 US-Dollar bezahlt wurde. Die Preisanstiege beim Zink sind vor allem auf ein knapperes Angebot zurückzuführen. Es wirken sich nun Produktionskürzungen aus dem Jahr 2015 aus, als größere Minen in Irland und Australien geschlossen wurden. Einzelne Marktakteure erwarten, dass sich dieser Kapazitätsabbau in der näheren Zukunft noch fortsetzen könnte. Sowohl der Kupfer- als auch der Eisenerzpreis sanken dagegen aufgrund der nachlassenden Industrieproduktion in China. Die globale Nachfrage für Eisenerz wird stark durch die Entwicklung in der chinesischen Stahlindustrie beeinflusst.