EZ Zerspanung produziert primär Drehteile aus Edelstahl wie Wandbolzen, Handläufe, Handlaufträger und Abschlusskappen für den Treppenbereich. Weitere Branchen sind die Automobil- und die Filterindustrie.
Die Brikettiertechnologie hielt bei EZ Zerspanung Einzug, nachdem die Drehmaschinen und Sägen von Kühlschmier-Emulsionen weitgehend auf reines Schneidöl umgestellt wurden. Fertigungsleiter Alexander Fröhlich berichtet: „Statt der vergleichsweise geringen Kosten für die Emulsionen fielen nun rund 25.000 Euro pro Jahr für das Schneidöl an.“
Ein Teil davon wird zwar schon in den Fertigungsmaschinen zurückgewonnen und wiederverwendet, doch einiges bleibt an den Spänen haften. Der Schrotthändler nahm zwar notgedrungen die Edelstahlspäne mit samt der anhaftenden Ölreste ab, allerdings war dies ein schlechtes Geschäft für beide Seiten; denn EZ Zerspanung verlor auf diesem Weg wertvolles Öl und für den Metallverwerter stellte das Öl Problemabfall dar und minderteso den Wert der Späne.
Die Ruf-Presse 4/3700/60×40 mit einem 4 kW starken elektrischen Antriebsmotor verpresst die Stahlspäne mit einem spezifischen Pressdruck von 3.700 kg/cm². Die Briketts besitzen einen Querschnitt von 60×40 mm. Ihre Höhe variiert abhängig von der anfallenden Späneart zwischen etwa 60 und 100 mm.
Der Hauptvorteil für EZ Zerspanung liegt in der Trennung von Edelstahl und Schneidöl. Denn während des Pressvorgangs wird das Öl fast vollständig herausgepresst und aufgefangen. Den Spänen haften etwa 13 Gewichtsprozent Schneidöl an. Durch die Brikettierung sinkt der Ölanteil im Brikett auf nur noch maximal drei Prozent.
Das Öl wird in einer Wanne des Brikettiersystems gesammelt und mit Hilfe einer Kühlschmierstoffpumpe von dort aus in einen danebenstehenden Container gepumpt. „Anschließend filtern wir das Öl, um Schwebstoffe zu entfernen und speisen es wieder in die Maschinen ein. Bei Preisen von knapp zwei Euro pro Liter Schneidöl ergeben sich so erhebliche Einsparungen“, erläutert Fröhlich. Insgesamt brikettiert EZ Zerspanung pro Jahr knapp 70 Tonnen Späne. Jene Späne, die nach der Bearbeitung mit Emulsionen statt mit Öl behaftet sind, werden nicht brikettiert.
Neben der Schneidölrückgewinnung profitiert das Unternehmen auch von der massiven Volumenreduzierung, die durch das Pressen erfolgt. „Früher holte der Schrotthändler alle vier bis fünf Tage einen 15-Kubikmeter-Container mit Spänen ab. Allein für den Transport fielen monatlich mehrere hundert Euro Kosten an“, berichtet Fröhlich. Infolge der massiven Komprimierung beim Pressen ist nun nur noch ein Bruchteil der Transporte erforderlich. Liegt die Volumenreduzierung bei Frässpänen meist im Bereich von 1:4 bis 1:6, so kann sie bei den längeren Drehspänen Werte bis zu 1:10 erreichen. Vor allem durch die Wiederverwertung des Schneidöls, aber auch durch die reduzierten Transportkosten ergab sich für EZ Zerspanung eine Amortisationszeit von weniger als drei Jahren für die Investition in die RUF-Anlage, obwohl die Presse bei Weitem nicht voll ausgelastet ist.