Sinkende Rohstoffpreise, wachsender Wettbewerbs- und Margendruck sowie überzogene Anforderungen in kommunalen Ausschreibungen machen besonders den Mittelständlern der Branche das (Über-)Leben schwer. Ausschreibungsbedingungen, bei denen die Risikoverteilung einseitig zu Lasten der Unternehmer gehen oder vielfach unnötig hochgeschraubte Anforderungen an Fahrzeuge, Technik oder Service, verhinderten zunehmend die Teilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen an öffentlichen Vergabeverfahren, so Reiling.
Um auf diese unfairen kommunalen Ausschreibungspraktiken hinzuweisen, hatte sich der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. bereits Ende letzten Jahres in einem Schreiben an das Bundeskartellamt gewandt und gebeten, diese Problematik im Rahmen der Sektoruntersuchung aufzugreifen.
Aber nicht nur hier sieht Reiling dringend Handlungsbedarf. Ganz oben auf der Verbandsagenda steht weiterhin die Aufgabe, den politisch Verantwortlichen die Interessen der mittelständischen Unternehmen als wichtige Arbeitgeber und wirtschaftliche Säule der deutschen Wirtschaft zu verdeutlichen. “In diesem Jahr wird sich entscheiden, ob Deutschland das aus bvse-Sicht zu begrüßende Wertstoffgesetz erhält,” so Reiling. Der Verbandspräsident und mittelständische Recyclingunternehmer versprach, dass der bvse bei all dem Gezerre um dieses Gesetz hinter den Kulissen der Politikbühne weder eine Kommunalisierung, noch eine Monopolisierung der Branche hinnehmen werde.
Ebenso werde man im Sinne der mittelständischen Unternehmen der Branche auch die Wege zur Verabschiedung einer Gewerbeabfallverordnung und der sogenannten Mantelverordnung Grundwasser/Ersatzbaustoffe/Bodenschutz weiter mitbegleiten und mit den politisch Verantwortlichen im Gespräch bleiben.