Die Infrastruktur zur getrennten haushaltsnahen Erfassung von Wertstoffen wurde laut SRH deutlich ausgebaut. 2014 hat die SRH in Hamburg rund 546.500 grüne, blaue, gelbe und schwarze Abfall- und Wertstofftonnen aufgestellt (2013: 539.500 Gefäße). Pro Woche leeren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 431.000-mal Mülltonnen mit einem Fassungsvermögen zwischen 60 und 1.100 Liter.
Knapp 900 Mitarbeiter der Müllabfuhr sammelten mit 193 Fahrzeugen 457.000 t Restmüll (2013: 460.000 t) und 58.500 t Bioabfall (2013: 54.000 t) aus Hamburger Privathaushalten. Die SRH-Tochtergesellschaft WERT GmbH erfasste im Auftrag der SRH 58.400 t Altpapier (2013: 59.400 t) und 5.600 t Plastik und Metalle in den gelben Hamburger Wertstofftonnen (2013: 5.500 t).
Bei der thermischen Verwertung des Restmülls aus den schwarzen Hausmülltonnen wurden in den Müllverwertungsanlagen 1.635.500 MWh Energie in Form von Strom oder Fernwärme erzeugt und in die Energienetze eingespeist. Das SRH-eigene Biogas- und Kompostwerk Bützberg erzeugte 2014 aus 60.400 t Bioabfall (2013: 59.300 t) rund 19.500 t Qualitätskompost (2013: 19.300 t) und speiste Biogas mit einem Energiegehalt von 10.300 MWh (2013: 11.900 MWh) direkt in das Gasnetz ein.
Sinkende Restmüllmengen und steigende Wertstoffmengen haben im Rahmen der Gebührenstruktur allerdings negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der SRH. Die Behältergebühren für Restmüll (2013: 126,5 Mio. €) sanken um 0,7 Mio. € auf 125,8 Mio. €. Gegenläufig und damit ertragsstabilisierend entwickelte sich das Aufkommen aus der Grundgebühr, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl in Hamburg. Hier war eine Zunahme um 0,6 Mio. € auf 75,9 Mio. € zu verzeichnen.
Die Umsatzerlöse der SRH in 2014 in Höhe von 326,8 Mio. € lagen vor allem aufgrund geringerer Erträge aus gewerblicher Abfallbehandlung sowie aufgrund eines gesunkenen Aufkommens aus Behälter- und Servicegebühren für Hausmüll unter dem Vorjahr (Vorjahr: 335,8 Mio. €).
Die niedrigen Weltmarktpreise für Recyclingstoffe verhinderten auch 2014 eine kostendeckende Sammlung von Wertstoffen. Die Verwertungspreise für den größten Teil der von SRH gesammelten Altpapiermenge verharrten zum Jahresende auf niedrigem Niveau. Der mittlere Preis für Altpapier lag Ende 2014 bei 28 €/t. Gemessen am Jahresdurchschnitt fiel das Jahr 2014 damit schlechter aus als das Vorjahr (2013: 30 €/t).
Die Hausmüllgebühren bleiben auch 2016 trotz gestiegener Kosten und schwacher Ertragslage im Bereich der Wertstoffvermarktung stabil. Die gebührenpflichtige Gehwegreinigung schließt das Jahr 2014 mit einem Verlust von 1,8 Mio. € ab. In die-sem Leistungsbereich, dessen Gebühren zuletzt 2004 geändert wurden, wird sich in 2016 eine Gebührenanpassung nicht vermeiden lassen.