Seit geraumer Zeit werden große Mengen Metalle bei Metall- und Schrotthändlern, der Bahn, Telekom sowie Energieversorgungs- und Infrastrukturunternehmen gestohlen. Der Schaden beläuft sich auf deutlich über 500.000 Euro monatlich. Die Masse des Diebesgutes wird nach Erkenntnissen von Experten in den außereuropäischen Raum verbracht und ist somit nur noch schwer auffindbar.
Immer wieder versuchen Diebe jedoch ihre gestohlene Ware dem heimischen Metallschrotthandel anzubieten. Dieser Weg soll jetzt deutlich erschwert werden. Die Europäische Vereinigung der Gemeinschaften zur Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben e.V. (EVGE) beschloss auf ihrer letzten Sitzung am 28. Mai 2015 in Neuruppin einstimmig, Kriterien für ein Riskmanagementsystem beim Ankauf von Schrotten zu erarbeiten. Die Metallschrottunternehmen sollen anhand dieser Kriterien beispielsweise prüfen, ob verdächtig erscheinende angebotene Ware mit künstlicher DNA markiert wurde. Bahn, Telekom und andere betroffene Unternehmen markieren seit geraumer Zeit ihre Metalle und sind so in der Lage, ihr eigenes Material zu identifizieren.
Darüber hinaus gibt es weitere Verfahrensweisen, mit denen Unternehmen sich vor dem Ankauf gestohlener Ware schützen können. Die Kriterien sollen mit Unterstützung der bvse-Entsorgergemeinschaft und der Entsorgergemeinschaft der Deutschen Stahl- und NE-Metall-Recycling-Wirtschaft (ESN) bis Ende des Jahres erarbeitet werden. Ab 2016 können dann alle in der EVGE organisierten Entsorgergemeinschaften im Rahmen des jährlichen Audits zum Entsorgungsfachbetrieb dieses besondere Tool mit abprüfen.