„Der Entsorgungsmarkt in Rumänien und Bulgarien ist durch den Aufbau einer EU-Standards entsprechenden Infrastruktur gekennzeichnet“, begründet Christophe Gence, Geschäftsführer von Sulo Umwelttechnik, die jüngste Entwicklung: „Beide Länder sind deutlich später als etwa Polen, Ungarn oder Tschechien der EU beigetreten und unternehmen nun signifikante Anstrengungen, um die im Rahmen der Beitrittsvereinbarungen vereinbarten Fristen einzuhalten.“ Dazu erhalten sie finanzielle Unterstützung der Europäischen Union für diese Maßnahmen.
Welche Dynamik dabei entsteht, zeigen die Großaufträge, die SULO in der Vergangenheit in weiter vorangeschrittenen Ländern erhalten hat. Wurden in Warschau 2013 und 2014 insgesamt 100.000 SULO-Behälter geordert, waren es in Budapest in den Jahren 2012/2013 sogar 400.000. Gence betont, dass in diesen Ländern nach der Erstversorgung eine gewisse Beruhigung des Marktes eingetreten ist, aber unverändert attraktive Marktchancen im mittleren Auftragssegment bestehen.
In Rumänien verzeichnet SULO nach Galati, Giurgiu und Mehedinti im Jahr 2014 mit den Großstädten Cluj-Napoca und Iaşi die beiden bisher größten Aufträge. Insgesamt wurden bisher über 75.000 2-Rad- und 4-Rad-Behälter in die Moldau, die Walachei und Transsilvanien geliefert. Der Nachholbedarf in dem Land ist unverändert und spiegelt sich in anhaltender Nachfrage wider.
Bulgarien mit seinen etwa sieben Mio. Einwohnern hat einen Bedarf von rund 5 Mio. 2-Rad Behältern und 800.000 4-Rad Behältern. Zwar ist die Mülltrennung gesetzlich vorgeschrieben, wird aber bisher aus Mangel an Behältern nicht umgesetzt. Die Abfälle werden deshalb noch immer in Einheits- Behältern gesammelt und später in der Mülldeponie getrennt; die Recycling-Quote liegt wegen dieses ungeeigneten Verfahrens deutlich unter dem EU-Schnitt. Es dürfte weitere zwei bis drei Jahre dauern, bis in Bulgarien die für den flächendeckenden Abruf der EU-Mittel notwendige Infrastruktur in der Abfallwirtschaft geschaffen wird.