Die 28 EU-Mitgliedsstaaten produzierten 2013 rund 243,3 Mio. Tonnen Siedlungsabfall. Davon werden immer noch 74,6 Mio. Tonnen deponiert, wie aktuelle Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat belegen. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich die insgesamt erzeugte Siedlungsabfallmenge um 2,9 Mio. Tonnen, die Deponierung von Siedlungsabfällen in der EU ging um 4,9 Mio. Tonnen zurück. Die Menge des Siedlungsabfalls, die in Verbrennungsanlagen gelangte, erhöhte sich um 2,6 Mio. Tonnen (Stand 2013: 61,6 Mio. Tonnen). Der Anstieg des werkstofflichen Recyclings gegenüber 2012 fiel mit 200 000 Tonnen vergleichsweise gering aus (Stand 2013: 66 Mio. Tonnen).
Peter Kurth, Präsident des BDE: „Die Bewertung der neuesten Zahlen fällt gemischt aus. Unter Klima- und Umweltgesichtspunkten ist es erfreulich, dass sich der Trend weg von der Deponierung von Siedlungsabfall in der EU fortsetzt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die Fortschritte bei der Abfallbewirtschaftung zu einem Großteil dadurch zustande kamen, dass der Siedlungsabfallstrom thermisch verwertet wird. Die Fortschritte beim Recycling fallen EU-weit hingegen sehr gering aus.“
„Die Potentiale der stofflichen Verwertung bleiben in vielen Mitgliedsstaaten weiterhin nicht genutzt. Die neue Europäische Kommission hat mit der Entscheidung, das Kreislaufwirtschaftspaket zurückzuziehen, für Unsicherheit in diesem Wirtschaftssektor gesorgt. Für den Ausbau der stofflichen Verwertung, ist es dringend notwendig, dass ein neuer Vorschlag ambitionierte, EU-weit einheitliche Recyclingziele enthält und EU-Fördergelder prioritär für den Aufbau von Sortier- und Aufbereitungsanlagen zur Verfügung gestellt werden“, so Peter Kurth weiter.