Als mögliche Alternativen für bisherige konventionelle pyrometallurgische Gewinnungsmethoden könnten hydrometallurgische und insbesondere biohydrometallurgische Verfahren dienen. Hierbei würden die Metalle zunächst in Lösung gebracht, also gelaugt. Aus der wässrigen Lösung würden die Metalle dann durch spezielle Verfahren wie Solvent-Extraktion, Fällung oder andere Verfahren nach Möglichkeit selektiv gewonnen, erklären die Wissenschaftler ihren Ansatz.
Ein biohydrometallurgisches Verfahren sei im typischen Fall auf die extrem schwer löslichen Metallsulfide ausgerichtet, die durch Mikroorganismen zu den entsprechenden gut löslichen Sulfaten oxidiert werden. Die Biolaugung erlaube prinzipiell einen in situ-Prozess, also eine Laugung direkt am Ort des Abbaus, im Berg.
Der Aufbau einer biohydrometallurgischen Prozesskette soll im Rahmen der Forschungsarbeiten zunächst am Beispiel der Elemente Indium und Germanium erfolgen. Beide Metalle werden von der EU als kritische Rohstoffe für die europäischen Volkswirtschaften mit einer der höchsten Nachfragesteigerungen bis ins Jahr 2030 angesehen. Die Investitionssumme für das Projekt beziffert die TU Freiberg auf rund 6 Millionen Euro.