Der Grüne Punkt selbst wird eigenen Angaben zufolge 2013 circa 52 Prozent der bei ihm beteiligten Kunststoffverpackungen werkstofflich zu Regranulaten recyceln. Das seien etwa 25.000 Tonnen mehr als 2011, als das Ergebnis noch 50 Prozent betragen habe. Als Ziel für 2015 setzt sich DSD mehr als 60 Prozent
„Es ist daher jetzt höchste Zeit, dem Markt einen Impuls zu setzen“, fordert Schreiter. „Die gesetzliche Vorgabe sollte mindestens 65 Prozent betragen, und zwar der gesammelten Menge. Damit würde sie sich gegenüber dem Status quo verdoppeln.“ Von ambitionierten Recyclingzielen erwartet der DSD-Chef wichtige Anreize für den wachsenden Markt mit recyceltem Kunststoff in Deutschland. Aktuell leide dieser Markt darunter, dass zu viele Kunststoffabfälle, zum Beispiel aus gewerblichen Quellen, in der Müllverbrennung landen.
Die Kommunen, die zwei Drittel der Müllverbrennungsanlagen (MVA) in Deutschland betreiben oder an ihnen beteiligt sind, hätten in den vergangenen Jahren ihre MVA völlig am Markt vorbei ausgebaut. „Die Politik ist gefordert, einen vernünftigen Lösungsansatz für die bestehenden Überkapazitäten in der Müllverbrennung zu finden“, so DSD-CEO Schreiter. „Denn diese belasten die öffentlichen Gebührenhaushalte.“ MVA-Betreiber suchten zunehmend nach Abfällen, um brachliegende Kapazitäten in der Müllverbrennung auszulasten. „Darum wollen die Kommunen die Hoheit über alle Stoffströme bekommen, auch über die Verpackungen. Wir müssen dieser unsinnigen Forderung entgegentreten und die Recyclingziele signifikant erhöhen, damit wertvoller Kunststoff nicht in defizitäre Müllöfen wandert.“