Der Rückgang im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal lag laut dem Branchenzusammenschluss bauforumsthl weniger an konjunkturellen, als vielmehr an abrechnungstechnischen Gründen. Volumenzuwächse gab es demnach insbesondere im Bereich Türme- und Gittermasten. Hier fänden sich zum Beispiel auch Teile für Windkraftanlagen – sowie im klassischen Industriebau.
Für das Gesamtjahr 2012 rechnet bauforumstahl mit rund 2 Millionen Tonnen im Kernbereich des konstruktiven Stahlbaues. Damit läge die Produktion in der Größenordnung der letzten Jahre Diese Schätzung erfolge jedoch unter dem Vorbehalt großer statistischer Unsicherheiten und Ungenauigkeiten der amtlichen Statistik.
Die Lage der Stahlverarbeiter sei derzeit besser als die der Stahlhersteller und des Stahlhandels, die als Vorläufer in der Prozesskette die nachlassende Konjunktur eher spürten. Aber auch die Stahlbaubetriebe müssten feststellen, dass die Zeiten größerer Aufträge, beispielsweise im Bereich der Stadienbauten oder öffentlicher Bauten, vorerst vorbei seien. Der Druck auf die Margen der Betriebe sei entsprechend hoch. Im europäischen Vergleich sei das Niveau allerdings immer noch befriedigend. Angesichts der Wachstumseinbrüche in den Nachbarländern könnten deutsche Stahlbauer über den nationalen Markt hinaus aber derzeit nur im entfernteren Ausland erfolgreich agieren.
bauforumstahl fordert Vorrang für regenerative Recycling-Baustoffe
Einen Schwerpunkt der Arbeit setzt bauforumstahl eigenen Worten zufolge bei den Anforderungen an das nachhaltige Bauen und fordert Vorrang für regenerative Recycling-Baustoffe, sogenannte 3R-Baustoffe. „Wir sehen 3R-Baustoffe als ökologische Antwort auf die Zukunft des Bauens“, so Bernhard Hauke, Geschäftsführer von bauforumstahl. 3R steht dabei für Reduce – Reuse – Recycling.
In einer Reihe von EU-Richtlinien, wie der EU-Bauproduktenverordnung, der EU-Abfallrahmenrichtlinie, der EU-Gebäuderichtlinie, der EU-Industrieemissionsrichtlinie oder der EU-Grundwasserschutzrichtlinie sowie im neuen deutschen Ressourceneffizienzprogramm würden 3R-Forderungen und Verpflichtungen aufgestellt. Hauke hofft, dass dies auch in vollem Umfang Eingang in die Baupraxis findet. Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten aufwachen und den Baustoff Stahl in einem anderen Licht betrachten. Seine Vorteile wiegen den CO2-Footprint in der Herstellungsphase um ein Vielfaches auf, insbesondere bei wachsendem Anteil von Recyclingstahl“, sagt Hauke.