„Ich bin mir sicher, dass diese Kooperation der Ursprung für so manche Initialzündung auf diesem Gebiet sein wird“, sagte Kupfer. Träger des Applikationszentrums sind das Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme und die Lehmann Maschinenbau GmbH Pöhl.
Wissenschaftler und Maschinenbauer beschäftigen sich nach Angaben des sächsischen Umweltministeriums im Applikationszentrum im Vogtland vor allem mit der Effizienzsteigerung der Technik von Biogasanlagen und der Erhöhung der Biogasausbeute besonders bei bisher noch nicht wirtschaftlich nutzbaren Reststoffen wie Stroh und Landschaftspflegematerial. Außerdem erhoffen sich die Beteiligten von der Arbeit mit der Anlage weiterreichende Informationen über den Prozess der Biogasgewinnung.
„Die Entwicklung von Verfahren, mit denen auch aus Stroh und Landschaftspflegematerial Biogas gewonnen und aus herkömmlicher Biomasse noch mehr Biogas erzeugt werden kann, ist von großer Bedeutung, weil landwirtschaftliche Biomasse derzeit immer teurer wird“, so der sächsische Umweltminister. „Schaffen es die Forscher und Fachleute des Applikationszentrums, das Potenzial landwirtschaftlicher Reststoffe durch neue technologische Voraussetzungen zu verbessern, können davon auch die 220 sächsischen Biogasanlagen profitieren, die zurzeit eine elektrische Gesamtleistung von rund 100 Megawatt erreichen.“
In Sachsen widme sich auch das Deutsche Biomasseforschungszentrum der Erforschung der Biogaserzeugung. In der Einrichtung würden Laborexperimente auf eine Biogasanlage in Praxisgröße übertragen. Auf diese Weise wollen die Forscher Effekte analysieren, die im Labormaßstab nicht ohne weiteres erkennbar sind, aber einen großen Einfluss auf die Prozessstabilität und die Biogasausbeute haben. Der Freistaat Sachsen hat den Bau der in diesem Sommer eingeweihten Anlage laut Landesumweltministerium mit 800.000 Euro unterstützt.