Im Vorjahr lag das Ergebnis vor Steuern nach Angaben des Kupferkonzerns bei 469 Millionen Euro. In Bezug auf das operative Ergebnis – der für den Aurubis-Konzern relevanten Steuerungsgröße – ist das EBT auf 247 Millionen Euro gestieg und liege damit über dem Vorjahreswert (219 Millionen Euro). Der Umsatz des Aurubis-Konzerns hat sich laut Geschäftsbericht für die ersten neun Monate auf 10.235 Millionen Euro (Vj. 9.762 Millionen Euro) erhöht. Die Erhöhung der Umsatzerlöse sei insbesondere auf gestiegene Edelmetallerlöse und die Integration der Flachproduktsparte von Luvata zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Steuern (IFRS) betrage im Berichtszeitraum 392 Millionen Euro (Vj. 469 Millionen Euro). Das operative Ergebnis vor Steuern habe sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 219 Millionen Euro auf 247 Millionen verbessert. Im Bereich Primärkupfererzeugung hätten sich die stabile Verfassung der Konzentrat- und Schwefelsäuremärkte sowie gute Durchsätze und Metallausbringung positiv ausgewirkt.
„Die erfolgreiche Erweiterung unserer Recyclinganlagen in Lünen, verbunden mit gestiegenen Einsatzmengen an komplexen Rohstoffen sowie höhere Altkupfer-Raffinierlöhne und steigende Einsatzmengen von anderen schmelzlohntragenden Materialien sind ebenfalls hervorzuheben“, schreibt Aurubis in der Mitteilung. Die gute Entwicklung in den Business Units Primärkupfer und Recycling/Edelmetalle habe die marktbedingt schwächere Performance der Business Unit Kupferprodukte sowie Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen überkompensieren können. Der Netto-Cashflow lag laut Aurubis bei 233 Millionen Euro gegenüber 271 Millionen Euro im Vorjahr.
Das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor allem durch folgende Faktoren bestimmt gewesen:
-Der Durchsatz von Kupferkonzentraten habe in den ersten neun Monaten über dem des Vorjahres gelegen. Gleichzeitig hätten höhere Schmelzlöhne vereinnahmt werden können.
– Gegenüber dem Vorjahr gestiegene Schwefelsäurepreise bei höheren Ab-satzmengen hätten sich positiv auf das Konzernergebnis ausgewirkt.
– Gestiegene Einsatzmengen an komplexen Recyclingmaterialien hätten ebenfalls zu positiven Ergebnisbeiträgen geführt.
– Es sei ein sehr gutes Metallausbringen bei guten Metallpreisen erreicht worden.
– Absatzmengen im Bereich Kupferprodukte hätten wegen der schwachen Märkte weiterhin deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen.
Edelmetall-Kurse weisen hohe Volatilität auf
Der Kupfermarkt war nach Aurubis-Aussagen negativ beeinflusst von der europäischen Schuldenkrise, verhaltener Konjunkturerholung in den USA und Unsicherheiten bezüglich des chinesischen Wirtschaftswachstums. Insgesamt sei der Markt für raffiniertes Kupfer wegen des produktionsbedingt schwachen Angebots trotzdem weitgehend ausgeglichen gewesen und habe volatile Preise auf hohem Niveau gezeigt.
Im Durchschnitt des dritten Quartals ergab sich an der LME ein Settlement-Kupferpreis von 7.869 US-Dollar je Tonne (Vorquartal: 8.310 US-Dollar je Tonne), in den ersten neun Monaten 2011/12 lag der Durchschnittpreis bei 7.892 US-Dollar je Tonne (neun Monate 2010/11: 9.136 US-Dollar je Tonne). Der LME-Kurs am 29. Juni betrug 7.604 US-Dollar je Tonne.
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld habe erneut starken Einfluss auf die Entwicklung der Edelmetallpreise ausgeübt. Die Kurse hätten im dritten Quartal des Geschäftsjahres eine hohe Volatilität aufgewiesen und insgesamt an Boden verloren. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres errechne sich dennoch ein Durchschnittspreis von 53.489 US$/kg Gold (Vj. 45.625 US$/kg). Auch Silber habe sich im Quartal schwächer gezeigt und weise einen Durchschnittspreis von 1.007 US$/kg (Vj. 1.028 US$/kg) für den Neun-Monatszeitraum auf.
Produktionsausfälle auf der Minenseite kennzeichneten laut Aurubis den Markt für Kupferkonzentrate. Hinzu seien Wartungsstillstände und technische Störungen weltweiter Hüttenkapazitäten gekommen mit der Folge, dass die weltweite Kathodenproduktion geringfügig unter der abgeschwächten Nachfrage gelegen habe. „Die Versorgungslage unserer Betriebe mit Kupferkonzentraten und Recyclingmaterialien war gut“, so Aurubis. Die Schwefelsäuremärkte hätten sich in den letzten Monaten wieder stabilisiert. Die Kupferproduktmärkte seien in Europa, insbesondere in Südeuropa deutlich schwächer gewesen.
„Wir erwarten auch für das letzte Quartal des Geschäftsjahres einen guten Geschäftsverlauf für die Business Units Primärkupfererzeugung und Recycling/Edelmetalle aufgrund der positiven Verfassung unserer Beschaffungsmärkte“, erklärt Aurubis. Insgesamt sieht der Konzern den Kupfermarkt trotz konjunktureller Unsicherheiten gut unterstützt und erwartet zwar volatile, aber doch anhaltend hohe Kupferpreise.
Das Ergebnis der Business Unit Kupferprodukte werde, entsprechend der konjunkturellen Entwicklung, weiterhin von einer schwachen Nachfrage geprägt sein. Aufgrund des bisherigen sehr guten Ergebnisses im Geschäftsjahr 2011/12 sowie des weitgehend stabilen Ausblicks auf unseren wesentlichen Märkten erwartet Aurubis wir für das Gesamtjahr ein leicht über dem Vorjahr liegendes Ergebnis.