Kernstück der Zusammenarbeit in der Sicherheitspartnerschaft bildet laut einer Mitteilung des VDM ein neues elektronisches Frühwarnsystem. Die Mitglieder sammelten gemeinsam Informationen aus Metalldiebstählen und tauschten diese untereinander aus. Zusätzlich würden die im Verband der Deutschen Metallhändler organisierten Unternehmen informiert und so der Absatz des gestohlenen Materials erschwert.
Thomas Reuther, Präsident des Verbands Deutscher Metallhändler: „Durch das gemeinsame und koordinierte Vorgehen mit Verband, Unternehmen und unseren Mitgliedsbetrieben wollen wir kriminelle Kreisläufe unterbrechen und den Tätern den Absatzweg abschneiden.“ „Im nächsten Schritt geht es um die Entwicklung und Umsetzung von neuen Sicherheitsmaßnahmen. Wir sind auf der Suche nach Partnern in der Wissenschaft. Mit innovativen Forschungsprojekten können wir unsere sensible Infrastruktur noch besser schützen“, so Michael Schoofs, Leiter Forensik RWE.
Regelmäßige Arbeitskreistreffen gemeinsam mit der Polizei dienen laut VDM zum Austausch über Auffälligkeiten und Häufungen. Abwehrmaßnahmen würden zukünftig gemeinsam initiiert und umgesetzt. Bestandteil der Zusammenarbeit solle auch eine gemeinsame Präventionskampagne sein. Alle Bürger würden aufgerufen, sich bei Auffälligkeiten zu melden. Ein weiteres Vorhaben sei der gemeinsame Buntmetallgipfel im Frühsommer 2013.
Allein die Deutsche Bahn war eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr mit mehr als 3.000 Fällen von Metalldiebstahl betroffen. Hinzu seien nachhaltige Auswirkungen auf Kunden im Jahr 2011 durch 11.000 betroffene Züge mit etwa 150.000 Verspätungsminuten gekommen. Die Deutsche Telekom verzeichnete 320 Fälle von Metalldiebstahl. RWE war mit 466 Fällen betroffen. „Mit vereinten Kräften gehen wir ab sofort noch stärker gegen Buntmetalldiebe vor.
„Unser Ziel ist es, den Rohstoffdiebstahl vom Ort des Geschehens bis in die Absatzkette hinein einzudämmen“, sagte. Gerd Neubeck, Leiter Konzernsicherheit der Deutschen Bahn am Montag in Berlin. Allein die Schäden der beteiligten Infrastrukturunternehmen hätten sich im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt. Seien 2010 noch 11 Millionen Euro an Schäden gezählt, seien es 2011 bereits etwa 20 Millionen Euro gewesen. Hinzu kämen Image- und Folgeschäden wie Zugverspätungen, ausgefallene Telefon- und Datenleitungen oder Engpässe bei der Stromlieferung.
Volker Wagner, Sicherheitschef der Deutschen Telekom, betonte: „Auch wenn die Telekom nicht so stark betroffen ist wie andere Unternehmen: Wir nehmen den Diebstahl nicht einfach hin, sondern tun präventiv etwas dagegen. Kooperation und Austausch von Know-how sind dafür der richtige Weg.“