Noch im Jahr 2010 habe die Nachfrage nach Altholz das Angebot überstiegen. Die über den Winter 2010/2011 aufgelaufenen Bestände waren nach Angaben des Altholz-Fachverbandes des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) weit größer als der tatsächliche Verbrauch. Zudem sei die zu Jahresbeginn typischerweise große Nachfrage aufgrund der vergleichsweise milden Witterung ausgeblieben. Der Abbau der Wintermengen habe sich zum Teil bis Mitte des Jahres hingezogen.
Längere Revisionen einzelner Abnehmer im Kraftwerksbereich sowie ein Abbau von Überkapazitäten hätten überdies zu einer verhaltenen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte geführt, in der saisonbedingt immer mehr Material auf dem Markt sei. In der Folge hatten laut bvse-Fachverband einige Aufbereitungsbetriebe, gerade in den Sommermonaten, einen Angebotsüberhang zu verzeichnen.
Standortschließungen bei Spanplattenherstellern hätten auch im Bereich der stofflichen Verwertung für eine geringere Nachfrage gesorgt. Darüber hinaus hätten verschiedene Endverwerter aus den Bereichen Biomassekraftwerke und Holzwerkstoffindustrie im benachbarten Ausland nach Material gesucht und den Preiswettbewerb damit zusätzlich angeheizt, berichtet der Altholz-Fachverband. Durch den ganzjährig hohen Altholzbestand seien die typischen kurzfristigen Nachfrageschübe zum Winter, mit denen sich die Abnehmer Mengen sichern, 2011 ausgeblieben.
In der Prognose für 2012 gehen die bvse-Mitglieder von einer gleichbleibenden Marktlage aus. Einer der Gründe ist die Streichung der Förderungen für die Altholzverwertung in neuen Biomassekraftwerken zu Beginn des Jahres 2012. Ein weiterer Ausbau von Kapazitäten in diesem Bereich scheint daher nicht zu erwarten.