Die Spezialkunststoffe aus der Gruppe der Fluorpolymere zeichneten sich unter anderem durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Chemikalien aus. Eingesetzt werden sie beispielsweise im Automobilbau für Benzinschläuche oder in der Umwelttechnik für Dichtungen und Rohrleitungen in Rauchgasentschwefelungsanlagen. Bisher gebe es kein effektives, qualitativ hochwertiges Konzept zur stofflichen Verwertung der Fluorpolymerabfälle, so das BMU.
In der neuartigen Recyclinganlage werden die Fluorpolymerabfälle bei einer Temperatur zwischen 400 und 700 Grad Celsius vollständig zersetzt. Dabei entstünden die ursprünglichen Ausgangsprodukte (Monomere), die nach ihrer Reinigung erneut in den Herstellungsprozess eingespeist werden könnten. Die Pilotanlage ist laut BMU zunächst für 500 Tonnen Fluorpolymerabfälle ausgelegt, die sowohl vom Unternehmen selbst stammen, als auch von den Kunden angeliefert werden.
Bei erfolgreichem Projektverlauf können 10.000 Tonnen Abfall-Salzsäure und 7.500 Megawattstunden Energie eingespart sowie daraus resultierend 7.500 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. Zusätzlich trage das Vorhaben dazu bei, wertvolle Ressourcen, wie zum Beispiel Flussspat, einzusparen.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm fördert das BMU die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.