Zudem stelle sich in zunehmendem Maße auch in den Nachbarländern die Aufgabe, Mischkunststoffe sinnvoll zu verwerten, führte Scriba bei der konstituierenden Sitzung der neuen AG des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) weiter aus. „Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf uns“, sagt Scriba. Sorge bereite den Recyclingunternehmen jedoch auch, dass die in den Märkten angebotenen Materialqualitäten stetig sinken.
„Die bvse-AG Mischkunststoffe plädiert daher dafür, die Kunststoffsortierung zu überdenken und neu auszurichten, damit genügend Material mit ausreichender Qualität für die Mischkunststoffaufbereitung zur Verfügung gestellt werden kann“, so Scriba. Es sei nicht sinnvoll, sortenreine Minifraktionen zu erzeugen, indem sie den Mischkunststoffen entzogen werden, wenn dadurch das große Potential dieser Mischungen für die werkstoffliche Verwertung vernichtet würde. „Mischkunststoffe sind zu schade für die Verbrennung!“
Nach den Worten des Fachverbandsvorsitzenden Dirk Textor steht in diesem neuen Gremium die moderne Mischkunststoffverwertung im Fokus: „Eine Vielzahl von Rezyklaten und Endprodukten werden aus Mischkunststoffen ökologisch vorteilhaft hergestellt, dies soll mit der AG Mischkunststoffe verdeutlicht werden.“
Die bvse-Arbeitsgruppe Mischkunststoffe besteht derzeit aus den mittelständischen Recyclern HahnKunststoffe GmbH, Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH, mtm plastics GmbH, Purus Plastics GmbH, KS Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Cabka GmbH und Vogt-Plastic GmbH. Die Unternehmen verfügen nach Angaben des bvse insgesamt über Kapazitäten von circa 300.000 Jahrestonnen.
Die nächste öffentliche Sitzung der neuen bvse-Arbeitsgruppe findet im Rahmen des 15. Internationalen Altkunststofftags am Dienstag, den 12. Juni, von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr in Bad Neuenahr statt. Interessierte Aufbereiter und Verwerter von Mischkunststoffen lädt der bvse zur Teilnahme ein.