Die Modellregion Rhein-Ruhr wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Elektromobilität in Modellregionen“ mit 4,5 Millionen Euro gefördert worden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) habe für bundesweit acht Modellregionen rund 130 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes zur Verfügung gestellt. Koordiniert werde das nationale Programm von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. In der Modellregion Rhein-Ruhr übernimmt die EnergieAgentur.NRW die Rolle der Projektleitstelle. Die Projektpartner RWE Effizienz, Renault Deutschland AG, Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen (fka) und das Institut für Hochspannungstechnik (IFHT) der RWTH Aachen haben zum Ende des Projekts ein sehr positives Fazit gezogen.
Im Rahmen des Projektes seien über 300 Ladepunkte aufgestellt und betrieben worden. Fast zwei Drittel davon befänden sich auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen, Kundenparkplätzen oder in Parkhäusern. Um den verschiedenen Kundenanforderungen gerecht zu werden, seien mehrere Typen von intelligenter Ladeinfrastruktur eingesetzt worden: Einfach zu installierende Ladeboxen für das Laden zu Hause, Schnellladestationen mit Systemanbindung zur Einzelabrechnung und innovative Combistationen mit einem Direktbezahlsystem, die sowohl das ultraschnelle Laden mit Gleichstrom als auch das schnelle Laden mit Wechselstrom ermöglichen, erklärt RWE.
Insgesamt seien neun Combistationen entlang der Bundesautobahnen 1 und 2 von Köln über Dortmund nach Hamburg aufgebaut worden. Hierfür hätten unter anderem Standorte im Servicenetz des Projektpartners und Raststättenbetreibers Autobahn Tank & Rast GmbH umgesetzt werden können. Nutzer von E-Fahrzeugen könnten nunmehr einen Stopp an einer Tank- und Rastanlage auch dazu nutzen, ihr E-Fahrzeug in 30 Minuten vollzuladen. Zudem sei durch den Einsatz der neuartigen Ultra- Schnellladetechnik der Brückenschlag zwischen den Modellregionen Hamburg und der Modellregion Rhein-Ruhr gelungen.
Die Flotte von E-Fahrzeugen bestand den Angaben zufolge aus 30 Vorserienfahrzeugen von Renault vom Typ Kangoo Z.E. und Fluence Z.E. sowie 42 Leasing-Fahrzeugen von RWE vom Typ Karabag 500 E und Micro-Vett Fiorino E. Flotten- und Gewerbekunden hätten sich dazu entschieden, die leisen und CO2-freien E-Fahrzeuge einzusetzen und mit ihnen im Projektzeitraum insgesamt fast 250.000 Kilometer zurückgelegt.
Für die wissenschaftliche Begleitforschung seien die Fahrzeuge mit speziell entwickelten Datenloggern ausgestattet worden. IFHT und fka hätten eine umfassende Auswertung der Fahrdaten vorgenommen, um integrierte Energie- und Verkehrsflussmodelle simulieren zu können. Die hierbei gesammelten Messdaten und Erfahrungen seien wertvoll für ein klares Verständnis im Umgang mit Elektromobilität und hülfen bei der Planung und insbesondere der Optimierung von zukünftigen Systemen und deren Integration. „Die gesammelten Felddaten zeigen spannende Ergebnisse und lassen neue Fragestellungen zu, insbesondere im Hinblick auf die Systemoptimierung und den Einsatzrahmen von Elektrofahrzeugen“, so Jörg Küfen, Verantwortlicher für die Datenerfassung bei der fka.