3 Millionen Fahrzeuge werden jedes Jahr in Deutschland abgemeldet, davon werden aber nur 420.000 in Deutschland wiederverwertet. „Der deutschen Industrie gehen jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Tonnen Industriemetalle wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und Nickel durch Fahrzeugexporte verloren“, kommentiert Oliver Scholz. „Unser Werk in Espenhain ist mit einer Verwertungsquote von über 90 Prozent einer der effizientesten Standorte Europas zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Altfahrzeugen.“
Scholz verwertet in Espenhain pro Monat rund 6.500 Altfahrzeuge. Die Bestandteile sind wertvolle Rohstoffe, die fast zur Gänze recycelt werden könnten. Aus einem Altfahrzeug gewinnt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge rund 1 Tonne Sekundärrohstoffe. „Der Standort Espenhain ist ein europaweit einzigartiges Kompetenzzentrum für das Recycling von Altfahrzeugen. Dafür steht unter anderem ein Großshredder mit einer Antriebsleitung von 3.000 PS zu Verfügung wo neben Altfahrzeugen auch Misch- und Sammelschrotte für den Einsatz in Elektrostahlwerken aufbereitet werden“, so Volker Grunert, Geschäftsführer der 100-prozentigen Scholz-Tochter SRW metalfloat GmbH (SRW).
Pro Jahr würden auf dieser Anlage circa 300.000 Tonnen Shreddervormaterialien aufgegeben. Die dabei entstehenden Shredderrückstände, sowohl aus Espenhain als auch von anderen von Scholz in Deutschland betriebenen Shredderanlagen werden von SRW metalfloat GmbH in hochmodernen Anlagen effizient aufbereitet. „Die in Espenhain installierten Aufbereitungsverfahren für Shredderrückstände in der man Shredderleichtfraktion (SLF) und Shredderschwerfraktion (SSF) aufbereiten kann, garantieren ein nahezu 100-prozentiges Ausbringen von Metallen“ ergänzt Grunert. Darüber hinaus würden qualitativ hochwertige Ersatzbrennstoffe und Basismaterialien für die Herstellung von wertvollen Kunststoffen generiert.
Die SRW ist nach Scholz-Angaben in der Lage jährlich 105.000 Tonnen SLF sowie 120.000 Tonnen SSF effizient aufzubereiten. Somit sei der Standort Espenhain einer der weltgrößten Aufbereitungsstandorte für Shredderrückstände aus dem Altfahrzeug- sowie Sammelschrottbereich.
Das Unternehmen hat in den letzten zehn Jahren rund 30 Millionen Euro in den Standort investiert und habe damit sukzessive die Qualitäten der Sekundärrohstoffe verbessern können. Im Jahr 2009 wurde eine Vertikalshredderanlage mit einer Antriebsleistung von 2 mal 249 Kilowatt und einer Jahreskapazität von 48.000 Tonnen für die Aufbereitung von metallhaltigen Abfällen aus MBA-Anlagen und Müllverbrennungsanlagen sowie aus dem DSD-Bereich errichtet. Der Vorteil eines Vertikalshredders ist laut Scholz vor allem, dass dünnwandige Materialen wie beispielsweise Blechdosen konstruktionsbedingt verkugelt und somit ein hohes Schüttgewicht für den Einsatz in Elektrostahlwerken erreicht werden kann.