Das Treffen fand im Rahmen eines Fachgesprächs statt. Zwischen allen Teilnehmern herrschte laut BMU Einvernehmen darüber, dass der Abfallwirtschaftssektor in direktem Zusammenhang mit den zentralen Herausforderungen der Gegenwart stehe und deswegen auch für die Entwicklungszusammenarbeit von großer Bedeutung sei. Nötig sei hier ein koordiniertes Vorgehen und eine enge Zusammenarbeit kombiniert mit einer verstärkten Bündelung des vorhandenen Wissens und der Erfahrungen der Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der Entwicklungszusammenarbeit. Weil mittlerweile über sieben Milliarden Menschen Ressourcen verbrauchen und Abfall erzeugen, müsse der Abfall selbst als Ressource betrachtet werden.
„Als zentrales Prinzip im Bereich der Abfallwirtschaft gilt: Vermeidung vor Verwertung vor umweltverträglicher Beseitigung. Wo immer möglich, müssen Abfallvermeidung und Abfallverminderung im Vordergrund stehen. In der entwicklungspolitischen Realität können aber häufig nicht alle Aspekte einer geregelten Abfallentsorgung gleichzeitig angegangen werden. In diesen Fällen ist umwelt- und gesundheitsverträgliche Entsorgung erste Priorität unseres Engagements“, sagte Kopp.
Heinen-Esser betonte: „Mit dem Aufbau einer leistungsfähigen Abfallwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern entsteht ein hoher Bedarf an innovativen technischen Lösungen für die Abfallentsorgung. Die Verbesserung des technischen Niveaus der Abfallentsorgung dient dem Ressourcen- und Klimaschutz und bietet Exportmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaft. Dies ergibt eine optimale Verbindung von Ökonomie und Ökologie.“
Kopp machte deutlich: „Deutschland ist weltweit für seine hohe Kompetenz bei der Entwicklung und Umsetzung von Abfallkonzepten anerkannt. Erfolgreiche Konzepte werden aber selten von Einzelpersonen oder einzelnen Sektoren erstellt. BMU und BMZ möchten Möglichkeiten für Modellpartnerschaften zwischen verschiedenen Akteuren diskutieren, um nachhaltige Entsorgung und Verwertung in Schwellen- und Entwicklungsländern zu fördern und dabei deutsche Expertise verstärkt zu nutzen.“