Das neue Abfallwirtschaftskonzept des Landes Berlin sehe im Großen vor, die stoffliche Verwertung (Recycling) gegenüber der energetischen Verwertung (Müllverbrennung) auszubauen. Alle anfallenden Siedlungsabfälle sollen laut Entsorgung Punkt DE so verwertet werden, dass fast keine Rückstände zur Deponierung gelangen. Um für effektive Entsorgungswege und eine optimale Steuerung der Abfallströme zu sorgen, sollte die behördliche Steuerung die private Entsorgungswirtschaft mit einbeziehen, darin seien sich die meisten privaten Entsorger einig.
Durch die steigenden Rohstoffpreise und Rohstoffknappheit sei Recycling profitabler geworden. Lange Zeit galt Müll als großes Entsorgungsproblem, inzwischen sei er als Rohstoffquelle gefragter denn je. Was wir täglich in die Tonne werfen, ist laut Entsorgung Punkt DE für viele Unternehmen ein wertvolles Gut für die Kreislaufwirtschaft. Das sei zum einen gut für die Umwelt, rufe jedoch zum anderen Streit um die Entsorgungswirtschaft hervor. Monopolisierung auf der einen und Rosinenpickerei auf der anderen Seite würden sich gegenseitig vorgeworfen. Im Zuge des Abfallwirtschaftkonzeptes in Berlin liege der Streitpunkt zwischen der kommunalen landeseigenen Stadtreinigung und den privaten Entsorgern bei der Einführung der Wertstofftonne. In Wertstofftonnen soll erecyclingfähiges – stofflich verwertbares Material wie Kunststoff und Altmetall, alte Elektrogeräte, CDs, Handys, Holz oder Altkleider entsorgt werden.
Alle Abfälle sollen nach dem Grundsatz „vermeiden – verwerten – vernichten“ behandelt werden. Aus dieser Prämisse heraus, sei die stoffliche in jedem Falle der energetischen Verwertung vorzuziehen. Der Unterschied zwischen der stofflichen und energetischen Verwertung liege bei umwelt-, ressourcenschonenden und kostenpolitischen Aspekten. Bei der stofflichen werde Abfall aufbereitet und wiederverwendet. Bei der energetischen Verwertung werde schlichtweg verbrannt. Der Aufwand und die Kosten der energetischen Verwertung seien vorab geringer, so Entsorgung Punkt DE.
Betrachte man aber die Umweltfolgen und deren Beseitigung steigen die Kosten im Nachhinein. Eine optimale Verteilung der Abfallarten im Abfallwirtschaftskreislauf und damit zu einem höheren Anteil der stofflichen Verwertung (Recycling) sei Ziel des Abfallwirtschaftskonzeptes. Um das gewährleisten zu können, müssten technische Anlagen und eine notwendige Infrastruktur vorhanden sein. Das Volumen des Abfallaufkommens sollte zudem so groß sein, dass sich der Aufwand, das heißt Anschaffung und Instandhaltung, rentieren. Es sollten alle möglichen Entsorgungswege in Betracht gezogen werden, die zu einer möglichst flächendeckenden stofflichen Verwertung führen. Alleinige Abwicklungen, auch der Abfälle aus Privathaushalten, führen nicht immer zu einer optimalen/ sachgerechten Entsorgung beziehungsweise Verwertung.
„Eine Aufteilung der Abfallströme am Entstehungsort durch sich ergänzende kommunale und privatwirtschaftliche Entsorgungswege werde am ehesten und effektivsten den ehrgeizigen Zielen des Abfallwirtschaftskonzeptes Rechnung tragen“, so Thomas Wagner, Geschäftsführer des zertifizierten Entsorgers. Die Entsorgung Punkt DE stehe für einen „fairen Wettbewerb, Transparenz für die Bürger und einen Bevorzugung der stofflichen gegenüber der energetischen Verwertung. Eine Einbeziehung der privatwirtschaftlichen Unternehmen habe auch den Effekt, dass die Stellung der zertifizierten Entsorungsfachbetriebe gegenüber den in der Branche tätigen nicht-zertifizierten Entsorgungsunternehmen gestärkt wird.“ Es müsse „angesichts der Rohstoffknappheit sichergestellt werden, dass der gesammelte Müll zum größten Teil recycelt und nicht energetisch verwertet wird. Im Sinne der Verbraucher sollte die Entsorgung kostengünstig und so einfach wie nur möglich sein, sodass der Bürger mit der Mülltrennung nicht überfordert ist.“