Die Einwegbecher verursachen – selbst wenn sie zu neuen Bechern recycelt würden – nach einer Ökobilanzstudie des Darmstädter Öko-Institutes, des Österreichischen Ökologie-Institutes und der Carbotech AG jedoch deutlich höhere Umweltbelastungen als Mehrwegbecher. Darauf weist die Deutsche Umwelthilfe hin.
„Als angeblicher Umweltvorteil des Münchner Einweg-Systems wird immer wieder die hundertprozentige Recyclingfähigkeit des Kunststoffes der BellandTechnology GmbH hervorgehoben“, schreibt die DUH in einer Mitteilung. Die DUH bezweifelt allerdings, dass die Belland-Becher zu neuen Bechern recycelt werden. Sowohl die Belland-Technology GmbH als auch das Stadionmanagement der Allianz-Arena verweigerten gegenüber der DUH den entsprechenden Nachweis, dass durch Recycling aus alten Belland-Bechern neue werden, heißt es weiter.
Die Allianz-Arena gerät laut DUH nicht zum ersten Mal ins Visier der Umweltschützer: Schon 2006 will die DUH aufgedeckt haben, dass im Stadion des FC Bayern statt der angeblich umweltfreundlichen Belland-Becher solche aus dem Billigkunststoff Polystyrol mit falscher Materialkennzeichnung eingesetzt wurden. Die Verweigerung jeder Auskunft darüber, ob und in welcher deutschen Recycling-Anlage Einwegbecher aus Belland-Material verarbeitet werden, sei nicht verwunderlich. Denn nach Recherchen der DUH existiere gar keine Anlage, in der Belland-Becher im industriellen Maßstab recycelt werden können. Dies entspreche den Erkenntnissen einer Ökobilanzstudie, in der die Autoren – unter anderem des Öko-Instituts – schon 2008 festgestellt hätten, dass ein funktionierendes Kreislaufsystem von Belland-Material in der Praxis niemals realisiert worden sei.
In der Kunststoffbranche sei es laut Recherchen der DUH ein offenes Geheimnis, dass Einwegbecher aus Belland-Material nicht zusammen mit anderen Kunststoffabfällen recycelt würden, weil dieser Kunststoff nicht mit herkömmlichem Polystyrol kompatibel sei und beim herkömmlichen Verwertungsprozess von Polystyrol als Störstoff ausgeschleust werden müsse. Die DUH geht deshalb davon aus, dass Belland-Material nicht in konventionellen deutschen Recyclinganlagen für herkömmliches Polystyrol mit verarbeitet wird.