Die Container-Sammelware sei mengenmäßig und qualitativ auf normalem Niveau. Die Originalware hätte bei stabilen Preisen gut verkauft werden können. Die Nachfrage aus Afrika und Osteuropa sei gleichbleibend zufriedenstellend. Und auch die Vermarktung von Recyclingmaterialien und Putzlappen habe sich dahingehend verbessert, dass zumindest die Kosten gedeckt werden konnten, wie der bvse weiter ausführt.
Der Absatz von Federn entwickelt sich nach Ansicht der Textilrecycler allmählich besser, jedoch erholen sich die Preise nur langsam. Die hohe Nachfrage nach Original-Schuhen habe sich auch im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. Allerdings werde die Verknappung der Ware durch zwei aufeinanderfolgende Winter, als auch durch eine weitere Verschiebung der Märkte in billigere Lohnländer, zu einem Anstieg der Beschaffungskosten führen.
Für zentraleuropäische Sortierer bestehe die Gefahr, dass durch die verteuerten Waren das erwartete Ergebnis nicht mehr erwirtschaftet beziehungsweise die Kosten gedeckt werden können, befürchtet der bvse. Weiterhin leide auch durch das vermehrte Sammelaufkommen die Qualität der Ware. Hiesige Sammler versuchten durch Produktionssteigerungen eine Lösung zu finden, was die Spirale weiter beschleunige.
Gestiegenes Aufkommen an illegalen Sammlern
Zu beobachten sei auch das gestiegene Aufkommen von illegalen Sammlern, die sich nach jahrelangen „Geschäften“ in Skandinavien und Großbritannien infolge schlechter Qualitäten zu überzogenen Preisen wieder umorientieren.
Auch weiter steigende Energiekosten und die schwindende Kaufkraft infolge
exorbitanter Preissteigerungen für Nahrungsmittel in den weltweiten Empfängerländern werden sich negativ auswirken.
Zudem befürchtet die Mehrheit der Textilrecycler eine Gefährdung ihrer Geschäftstätigkeit wegen einer neu geplanten Definition zur „Gemeinnützigen Sammlung“ im Kreislaufwirtschaftsgesetz: Hiernach sollen laut bvse gemeinnützige Sammlungen daran gekoppelt werden, dass die beteiligten gewerblichen Dienstleister nur zum Selbstkostenpreis tätig werden dürfen. Dies hätte vor allem für die karitativen Hilfsorganisationen fatale Auswirkungen, da sie auf die finanziellen Mittel der Entsorgungsunternehmen für ihre Hilfsprojekte angewiesen sind. Die Zusammenarbeit der Textilrecycler und der Hilfsorganisationen würde mehr oder weniger zum Erliegen kommen.
Auch die politische Entscheidung in Bezug auf die „End of Waste“ – Problematik steht zurzeit noch aus, der bvse erwartet sie aber noch in diesem Jahr. Hier werde sich der Fachverband Textilrecycling weiterhin für die Entlassung aus dem Abfallbegriff einsetzen.