In Nordamerika stieg der Indikator laut ifo Institut für Wirtschaftforschung auf den höchsten Stand seit Ende 2007. Zudem zog der Gradmesser in Westeuropa nach einer schwächeren Phase im zweiten Halbjahr 2010 wieder stärker an, allerdings nicht so ausgeprägt wie in Nordamerika. In Asien verbesserte sich das Wirtschaftsklima ebenfalls, dennoch blieb der Indikator unter dem hohen Wert vom dritten Quartal 2010 zurück.
In Nordamerika und Westeuropa resultierte die gute Entwicklung des Indikators nach Aussagen des ifo Instituts sowohl aus einer positiveren Einschätzung der Lage als auch der Erwartungen. In Asien dagegen zogen insbesondere die Erwartungen deutlich an, während sich die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage marginal verbesserte.
In nahezu allen Ländern gingen die Preiserwartungen nach oben. „Besonders ausgeprägt ist dies in Asien der Fall sein – vor allem in China und Vietnam“, sagte Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts. „In Nordamerika und Westeuropa rechnen wir 2011 jeweils mit einem Preisanstieg von 2 Prozent, nach gemeldeten 1,6 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent im Vorjahr.“ Ferner rechne er im Weltdurchschnitt 2011 mit einem Preisanstieg von 3,4 Prozent, gegenüber 3,1 Prozent im Vorjahr.
Zudem gehen die WES-Experten von steigenden kurz- und langfristigen Zinsen im Laufe der nächsten sechs Monate aus. Lediglich in den GUS-Staaten und in der Mehrheit der afrikanischen Länder werde mit weitgehend stabilen Zinsen gerechnet.
Darüber hinaus wird nach Ansicht der WES-Experten der US-Dollar im Weltdurchschnitt angemessen bewertet. Daran werde sich im nächsten halben Jahr wenig ändern. Regional betrachtet, wird mit einer Wertminderung des US-Dollar in Asien, Osteuropa und den
GUS-Staaten gerechnet. Dagegen ist ein Wertanstieg in Afrika und in sehr geringem Maße auch in Westeuropa sowie Lateinamerika zu verzeichnen.