Aurubis hat im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Ergebnis vor Steuern n Höhe von 135 Millionen Euro erzielt. Das hat der Kupferproduzent und Kupferrecycling-Konzern bekannt gegeben. Das operative Ergebnis nach Aurubis-Definition liege jedoch wegen Sondereffekten bei minus 21 Millionen Euro (Vorjahr 47 Millionen Euro).
Gegenüber dem Vorjahr sei das Ergebnis aus operativer Tätigkeit durch einen zweiwöchigen Schaden am Schwebeschmelzofen in Hamburg mit etwa 10 Millionen Euro belastet, erklärt Aurubis. Die darüber hinausgehende Verschlechterung des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr resultiere vor allem aus Sondereffekten in Höhe von circa 50 Millionen Euro.
Eingehende und ausgehende Metalle, für die eine Preisvereinbarung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, werden Konzernangaben gemäß zu Bilanzierungszwecken mit Stichtagskursen bewertet. Diese Effekte in Verbindung mit hohen Mengen und deutlichen Metallpreissteigerungen seien die wesentlichen Ursachen dieser Ergebnisbelastung. Bei endgültiger Abrechnung der preislich nicht fixierten Geschäfte und Mengennormalisierung würden sich diese Ergebnisbelastungen wieder aufheben.
Der Kupferpreis habe sich während des Quartals sehr fest gezeigt, teilt Aurubis mit. Nach 8.115 US-Dollar je Tonne am 1.Oktober sei er bis zum 31. Dezember auf ein neues historisches Hoch von 9.740 US-Dollar je Tonne angestiegen und habe sich damit um 20 Prozent erhöht. Beeinflusst sei die Entwicklung maßgeblich durch eine hohe Nachfrage nach raffiniertem Kupfer gewesen was sich auch in abnehmenden Kupferbeständen in den Lagerhäusern der LME widergespiegelt habe. Darüber hinaus sei durch die Einführung von physisch besicherten börsengehandelten Rohstoffinvestments (ETCs = Exchange Traded Commodities) zusätzliche Nachfrage generiert worden. Auch seien die Preise für Edelmetalle deutlich angestiegen. Dies betraf laut Aurubis sowohl Gold mit einem Anstieg von 1.316 auf 1.405 US-Dollar je Unze als auch insbesondere Silber, welches sich von 21,95 auf 30,63 US-Dollar je Unze verteuerte.
Die Verfügbarkeit von Kupferkonzentraten habe sich im Berichtszeitraum deutlich verbessert, was zu einer Erholung der Schmelzlöhne für prompte Lieferungen geführt habe. Diese seien auf ein Niveau von teilweise über 80 US/t und US¢ 8/lb. Die Marktlage für Altkupfer habe sich weiter positiv entwickelt, die Situation für andere Recyclingmaterialien sei unverändert gut gewesen. Der ansteigende Kupferpreis und die rege Wirtschaftaktivität sorgten nach Konzernangaben für ein hohes Materialaufkommen mit entsprechend hohen Raffinierlöhnen.
Die Nachfrage nach Schwefelsäure war auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres gut, die Preise waren zufriedenstellend. Die Nachfrage nach Kupferprodukten stieg weiter an und lag auf hohem Niveau. Entsprechend konnten die Produktionsmengen weiter gesteigert werden. Der positive Trend betraf alle Produktbereiche.
In den drei Business Units des Konzerns seien im ersten Quartal insgesamt 424.000 Tonnen Kupferkonzentrat (Vorjahr 549.000 Tonnen) sowie 158.000 Tonnen Schrott und andere Recyclingmaterialien (Vorjahr 137.000 Tonnen) verarbeitet worden. Daraus seien 278.000 Tonnen Kupferkathoden produziert (Vorjahr 289.000 Tonnen) worden. Die Gießwalzdrahtproduktion habe bei 198.000 Tonnen (Vorjahr 173.000 Tonnen) und die Produktion von Stranggussformaten bei 54.000 Tonnen (Vorjahr 50.000 Tonnen) gelegen, teilt Aurubis weiter mit.
Die Erholung des Marktes für Kupferkonzentrate werde voraussichtlich auch in den nächsten Monaten andauern, prognostiziert Aurubis. In Folge dessen werde mit einem deutlichen Anstieg der Schmelzlöhne unter langfristigen Verträgen gerechnet. Die Entwicklung der Altkupfer- und Recyclingmärkte hänge in erster Linie von der Entwicklung der Kupferpreise und der Nachfrage aus Fernost ab. Insgesamt rechnet Aurubis mit einer weiter positiven Entwicklung.
Die Versorgung des Aurubis-Konzerns mit Altkupfer und Recyclingmaterialien sei unverändert gut. Die aktuell hohen Materialeingangsmengen ließen auch für die nächsten Monate ein Anhalten dieser positiven Situation bei entsprechend zufriedenstellenden Raffinierlöhnen erwarten.