Bis Ende März soll den Konzernangaben zufolge mit den regionalen Gebietskörperschaften der Vertrag zum Bau und Betrieb der Anlage in der südwestenglischen Hafenstadt endverhandelt und unterzeichnet werden. In ihr sollen dann ab 2014 jährlich rund 245.000 Tonnen Abfälle aus Haushalten, Gewerbe und Industrie zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. Das Kraftwerk habe eine elektrische Nettoleistung von rund 22 Megawatt und werde bis zu 23 Megawatt Wärme liefern. Die Wärme soll der Versorgung der benachbarten Marinebasis des britischen Verteidigungsministeriums dienen. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 250 Millionen Euro.
Wichtigste Ursache für den Rekordumsatz des Mannheimer Energieunternehmens von 3,4 Milliarden Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/10 sei das deutliche Mengenwachstum im Stromhandel und im deutschlandweiten Strom- und Gasvertrieb mit Industrie-, Gewerbe- und Weiterverteilerkunden gewesen. Dadurch habe die Unternehmensgruppe den Umsatzrückgang durch die hohen Tarifsenkungen bei Fernwärme und Gas sowie die preisbedingten Einbußen im Umweltsegment mehr als ausgleichen können, wie Müller auf der Pressekonferenz weiter ausführte.
Gleichzeitig habe das Unternehmen ein bereinigtes operatives Ergebnis (Adjusted EBIT) von 239 Millionen Euro. Aufgrund höherer Ertragsteuern sei der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen leicht um 3 Prozent auf 95 Millionen Euro gesunken, entsprechend das bereinigte Ergebnis je Aktie von 1,48 auf 1,44 Euro.
Im Dienstleistungssegment habe der Umsatz mit 307 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau gelegen. Das Adjusted EBIT verringerte sich laut MVV aufgrund außerplanmäßiger Abschreibungen im Sachanlagevermögen um 14 auf 4 Millionen Euro. Ursache seien vor allem verschlechterte Marktbedingungen und gesunkene Ertragserwartungen bei den Tochtergesellschaften Biomassen-Heizkraftwerk Altenstadt GmbH und Waldenergie Bayern gewesen. Gleichzeitig sei im abgelaufenen Geschäftsjahr der Teilkonzern Energiedienstleistungen strategisch, organisatorisch und personell neu aufgestellt und damit auf aussichtsreiche Märkte fokussiert worden.
Im Umweltsegment konnte im letzten Jahr die Menge der angelieferten Abfälle um 4 Prozent auf knapp 1,6 Millionen Tonnen erneut gesteigert werden. Sinkende Entgelte für die Entsorgung von Abfall sowie geringere Strom- und Dampferlöse hätten zu einem Umsatzrückgang um 7 auf 187 Millionen Euro geührt. Hauptsächlich dadurch habe sich auch das Adjusted EBIT im Umweltsegment im Vergleich zum Vorjahr um 9 auf 62 Millionen Euro verringert.