Die nominale Verdienstentwicklung fiel laut Destatis nach Wirtschaftszweigen unterschiedlich aus: In den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (plus 0,2 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (plus 0,7 Prozent) seien die Verdienstzuwächse am geringsten gewesen und hätten den Anstieg der Verbraucherpreise nicht ausgleichen können. Die vergleichsweise geringen Anstiege der Nominalverdienste gegenüber dem Vorjahr in diesen Bereichen seien allerdings auf einen Sondereffekt zurückzuführen: Im dritten Quartal 2009 erhielten die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung, die im dritten Quartal 2010 nicht anfiel (Basiseffekt).
In allen anderen Branchen seien die Verdienste stärker als die Preise angestiegen. So erhöhten sie sich den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe um 4,6 Prozent. Dieser Anstieg basierte nicht zuletzt auf dem weiteren Rückgang der Kurzarbeit. Die bezahlte Wochenarbeitszeit habe sich in diesem Wirtschaftszweig im dritten Quartal 2010 gegenüber dem dritten Quartal 2009 um 3,7 Prozent von 36,8 Stunden auf 38,1 Stunden erhöht. Im Wirtschaftszweig Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen seien die Verdienste um 4,1 Prozent höher als im Vorjahr gewesen. Beschäftigte von Banken und Versicherungen hätten 3,8 Prozent mehr Gehalt erhalten.
Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer habe in Deutschland im dritten Quartal 2010 ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3 237 Euro brutto im Monat verdient. Die höchsten Durchschnittsverdienste erzielten laut Destatis die Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen Energieversorgung (4 .81 Euro) sowie Information und Kommunikation (4.270 Euro). Die niedrigsten durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste wurden im Gastgewerbe (1.904 Euro) gezahlt.