„Nach drei ärgerlichen Verhandlungsrunden brauchen die Arbeitgeber ein deutliches Signal aus den Betrieben“, sagte Gerd Walter von der Verdi-Verhandlungskommission. Der Gewerkschafter warf den Arbeitgebern vor, mit ihren Absenkungsforderungen 15 Jahre gemeinsame Tarifarbeit zu zerstören. „Mit den geforderten Stundenlöhnen für Neueingestelle würde man auf das Niveau von 1995 zurückkehren“, sagte Walter.
Die Verhandlungen für die bundesweit rund 20.000 Tarifbeschäftigten der Branche wolle die Gewerkschaft erst fortsetzen, wenn ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite vorliegt, wie aus einer Mitteilung zu lesen ist. Verdi fordert eine dreiprozentige Lohnerhöhung rückwirkend ab 1. Mai 2010 sowie die Streichung der beiden unteren Vergütungsgruppen.
Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hatte laut Verdi der Gewerkschaft in der dritten Verhandlungsrunde eine Einmalzahlung in Höhe von 170 Euro für die Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 2010 und eine Lohnerhöhung von 1 Prozent für das Jahr 2011 angeboten. Daneben fordern die Arbeitgeber die Einführung einer dauerhaften „zweiten Lohnebene“ für neu eingestellte Beschäftigte mit Stundenlöhnen auf dem Niveau von 1995. Der Entgelttarifvertrag für die private Abfallwirtschaft ist zum 30. April 2010 ausgelaufen.