Im Rahmen der warmen Erprobung werde der Heizkessel, in dem später der Brennstoff verbrannt wird, voraussichtlich zwischen Mittwoch, 20. Oktober, bis Freitag, 5. November mit heißem Dampf ausgeblasen. Der Dampf werde anschließend über das Maschinenhausdach ins Freie geleitet und könne auch im größeren Umkreis sichtbar sein. Die Geräuschentwicklung durch das Entweichen des Dampfes werde mithilfe eines Schalldämpfers an der Überdachleitung minimiert. Über das Ausblasen werden die während der Montage in den Rohrleitungen des Kessels aufgetretenen Verschmutzungen entfernt, wie EnBW weiter mitteilt.
Die warme Erprobung dauere voraussichtlich bis Mitte Februar. Danach beginne der rund vierwöchige Probebetrieb des Heizkraftwerks, das im März 2011 endgültig in Betrieb gehen soll.
Das Industriekraftwerk hat Unternehmensangaben zufolge eine Feuerungswärmeleistung von 150 Megawatt und eine elektrische Leistung von bis zu 32 Megawatt. Es werde künftig jährlich rund die Hälfte des Strombedarfs und circa 1 Million Tonnen Dampf für die Papiermaschine der Progroup AG im Industriepark Eisenhüttenstadt liefern. Befeuert werde das Heizkraftwerk vorwiegend mit Ersatzbrennstoff und Reststoffen aus der Papierproduktion. Außerdem kommen laut EnBW Klärschlamm, Steinkohle und Heizöl als Brennstoff zum Einsatz.
Die Investition betrage rund 225 Millionen Euro teure Heizkraftwerk und werde von der EnBW Energy Solutions GmbH finanziert, gebaut und betrieben. Dieses Contracting-Modell zur Energieversorgung der Papiermaschine in Eisenhüttenstadt läuft demnach zunächst über 15 Jahre. Für die ESG ist es das zweite Projekt, das sie für die Progroup AG realisiert. Schon 1999 hat die ESG für die Energieversorgung der Papiermaschine der Unternehmensgruppe am Standort Burg (Region Magdeburg) übernommen.